Standardsignatur
Titel
Hydrologische Wirkungen des Waldumbaus in der Schorfheide
Verfasser
Erscheinungsort
Berlin
Verlag
Erscheinungsjahr
2010
Seiten
S. 97-106
Illustrationen
6 Abb., 3 Tab., 26 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200168463
Quelle
Abstract
Die Schorfheide ist seit den 1980er Jahren zunehmend von einem angespannten Landschaftswasserhaushalt betroffen, mit der Folge eines großflächigen Rückgangs der oberflächennahen Grundwasserstände. Eine Ursache dafür liegt in der Dominanz von Kiefern-Reinbeständen, welche momentan 83 % der Waldfläche des Gebietes bilden. Unter Anwendung des Landschaftswasserhaushalts-Modells Schorfheide wurde untersucht, wie sich der Wasserhaushalt des Gebietes im Zeitraum 2005 bis 2055 unter Einfluss des Klimawandels entwickeln kann. Dazu wurden zwei Szenarien angenommen: Die derzeitige Bestandestypenverteilung und ein nach potenziell natürlicher Vegetation umgebauter Wald. In einer weiteren Variante wurden zusätzlich zum Waldumbau auch Verlandungsmaßnahmen von künstlichen Gräben mit einbezogen. Die Simulationen ergaben, dass bei Beibehaltung der derzeitigen Bestandestypen mit einem weiteren Rückgang der Grundwasserstände zu rechnen ist. Demgegenüber kann der Waldumbau im Vergleich zum aktuellen Zustand bis etwa zum Jahr 2035 einen Anstieg des Grundwasserspiegels bewirken. In den folgenden Jahrzehnten reicht die Wirkung nicht aus, den angenommenen Einfluss des Klimawandels im gesamten Gebiet zu kompensieren. Besonders betroffen ist der höher gelegene Schorfheide-Sander. Die Verlandung von ausgewählten künstlichen Gräben kann zusätzliche Anstiege des Grundwassers herbeiführen. Nach diesem Szenario wären vor allem in der nördlichen Gebietshälfte auch im Jahr 2055 höhere Grundwasserstände als 2005 zu erwarten. Ferner erfolgte eine GIS-basierte Analyse der hydrologischen Auswirkungen auf die Ökosysteme Wald, Acker, Moor und See unter Annahme der drei Szenarien. Die Ergebnisse zeigen, dass der Waldumbau ein unverzichtbarer Bestandteil der Maßnahmen zur Verbesserung des Landschaftswasserhaushaltes der Schorfheide ist, jedoch als alleinige Maßnahme zur langfristigen Stabilisierung der Grundwasserhöhen über das Jahr 2035 hinaus wohl nicht ausreicht.