- Standardsignatur8070
- TitelHochwasserrückhaltebecken am Mülibach in Allschwil
- Verfasser
- Verlag
- Erscheinungsjahr2010
- SeitenS. 180-189
- Illustrationen19 Abb., 2 Tab.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200168251
- Quelle
- AbstractDas Hochwasserrückhaltebecken «Isigs Brüggli» in Allschwil beinhaltet ein Stauraumvolumen von 200 000 m3, welches den Scheitelwert des 100-jährlichen Hochwasserabflusses im Mülibach von 16 m3/s auf 1.5 m3/s zu drosseln vermag. Das Rückhaltebecken wird aus einem 10 m hohen und rund 225 m langen Erdschüttdamm gebildet. Eine klassische Untergrundabdichtung mit Zementinjektionen dichtet die anstehenden Deckenschotter über der Elsässer Molasse ab. Der Dammkörper selbst gründet auf einer, über dem Deckenschotter liegenden, dichten aber setzungsempfindlichen Lösslehmschicht. Für die Dammschüttung stand grösstenteils Gelbkies in der Kernzone des Dammes mit Lösslehm angereichert. Die Gewinnung des Lösslehms erfolgte im Zusammenhang mit dem Abtrag einer Böschung im Stauraum. Die Hochwasserentlastung liegt im zentralen Bereich des Dammes und besteht im Wesentlichen aus einer 40 m breiten Bresche, an die auf der luftseitigen Böschung ein befestigtes Transportgerinne anschliesst. Im Fussbereich befindet sich zur sicheren Energiedissipation das Tosbecken. Das Durchlassbauwerk aus Beton, welches im Normalfall als fischgängiger Durchlass und im Hochwasserfall als gedrosselter Grundablass zur kontrollierten Wasserabgabe dient, führt durch den Dammkörper. Um Setzungen zu vermeiden wurde der anstehende Lösslehm über die ganze Länge des Durchlassbauwerks durch kiesiges Material ersetzt. Im Bereich der obenwasserseitigen Böschung mündet die Notentlastung in das Durchlassbauwerk. Die Notentlastung kann von der Dammkrone aus bedient werden und ermöglicht bei Beckenvollstau infolge verstopfter Drosselblende eine Entleerung des Beckens. Aus technischen und ästhetischen Gründen ist die Dammachse gekrümmt und nutzt die topografischen Gegebenheiten beider Talflanken aus. Eine landschaftspflegerische Begleitplanung sowie eine standortgerechte Begrünung stellt eine optisch gute Einbindung des Dammes in das Mülitäli sicher und verwandelt den Rückhalteraum zu einem naturnahen und attraktiven Naherholungsgebiet. Die Gesamtdauer für die Realisierung dieses Rückhaltebeckens inklusive der Erschliessung der Baustelle durch Wald- und Güterstrassen dauerte ca. 22 Monate (vom März 2006 bis Dezember 2007), wobei die Baustelle aufgrund von Nasswetterperioden einige Monate stillstand. Die Stauanlage wird seit ihrer Inbetriebnahme von Ende 2007 regelmässig überwacht und befindet sich in einem einwandfreien Zustand.
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