- Standardsignatur5393
- TitelVergleich von Böden des Tschernosemtypus mit Auböden im südlichen inneralpinen Wiener Becken
- Verfasser
- ErscheinungsortWien
- Verlag
- Erscheinungsjahr1970
- SeitenS. 67-136
- Illustrationen4 Abb., 15 Tab., 37 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200168118
- Quelle
- AbstractIn der vorliegenden Arbeit wurden Böden zweier verschiedener Landschaftsbereiche der pannonischen Klimaprovinz Österreichs untersucht und die Ergebnisse vergleichend gegenübergestellt. Die beiden Landschaftsbereiche sind einerseits die altquartäre und im Untersuchungsbereich lößbedeckte Flur der Rauchenwarther Platte und anderseits die Aue der Schwechat im "Tieflandabschnitt" des tektonischen Senkungsraumes Laxenburg. In beiden Landschaftsbereichen besteht heute zumindest die Tendenz zur Bildung von AC-Böden. Dies hat auf das Lössen der Rauchenwarther Platte zur Entwicklung von Tschernosemen geführt. Selbst den relikten Braunerden, die unter geringmächtigen Kolluvien begraben sind, wurde diese Dynamik aufgepfropft. Dagegen haben die Böden im Aubereich der Schwechat an dem Erbe der vorangegangenen Bodenentwicklung schwerer zu tragen, so daß die Entwicklung zum AC-Boden stark gehemmt wird. Die Tschernoseme haben sich auf unverwitterten und daher wenig prägungsresistentem Material mit günstiger Wasserführung entwickelt. Die Bodenbildung führte zu AC-Profilen mit überwiegender Lösungsverwitterung, die auch eine mäßige Kalkauswaschung aus dem Krumen zur Folge hatte. Das Stadium der Lösungsverwitterung ist deutlich an Hand der Sättigung zu erkennen: im typischen Sorptionsbelag der Tschernoseme dominiert das Kalzium. Ihr Wasserhaushalt ist normal. Ihre nutzbare Wasserkapazität liegt bei 25%, ihre kapillare Leitfähigkeit ist günstig; allerdings haben diese Böcken eine hohe spezifische Wasserkapazität im unteren Saugspannugnsbereich, wodurch die zur Verfügung stehenden Wasserabgabemengen im höheren Saugspannungsbereich leiden. Darüber hinaus erweisen sich auch die Krumen dieser Tschernoseme als nicht voll strukturstabil, wodurch es zu stärkeren anthropogenen Krumenverdichtungen kommt. Die untersuchten Böden des Schwechattalbodens zählen zu zwei verschiedenen Sedimentationsbereichen. Die älteren Sedimente sind sehr bindig und haben sich zunächst zu Gleyen bzw. zu Pechanmooren entwickelt. Die jüngeren Böden sind Braune Auböden, die sich im Ausräumungsbereich der schweren Gleye aus sandigem, dammförmig aufgworfenen Alluvionen entwickelten. Heute sind die Böden beider Bereiche trockengefallen, das Grundwasser steht im Schotter in einer Tiefe von 130 bis 150 cm. Unter den schweren Böden ist es gespannt, der kapillare Aufstieg ist durch die wenig wasserdurchlässigen Pechanmoore an der Schotterkante weitgehend unterbunden. Da im Sedimentationsbereich der jungen, sandigen Alluvionen die bindigen Sedimente vorher abgetragen wurden, kann sich im Unterboden der Braunen Auböden auch ein freier Grundwasserspiegel ausbilden. Nach dem Trockenfallen haben sich die beiden Böden verschieden entwickelt. Bei den schweren Augleyen war die Weiterentwicklung durch die Vorprägung und die geringe kapillare Leitfähigkeit stark gehemmt. Dagegen trat auf den sandigen Alluvionen zufolge der starken Durchlüftung und guten Wasserführung eine Verbraunung ein. Die Standortsbedingungen auf den schweren trockengefallenen Böden sind durch ihren hohen Mg-Sättigungsgrad und ihre hohe Strukturlabilität gezeichnet. Es kommt zu starken anthropogenen Krumenverdichtungen, die in scharfem Gegensatz uum gut strukturierten, nicht bearbeiteten Unterboden stehen. Daraus resultieren relativ niedere nutzbare Wasserkapazitäten der Krumen, niedere spezifische Wasserkapazitäten im unteren und höhere spezifische Wasserkapazitäten im höheren saugspannungsbereich, ferner eine geringe kapillare Leitfähigkeit, verbunden mit gehemmter Versickerung. Dieser Vergleich zeigt also in erster Linie den Einfluß des Substrates und seiner pedogenetischen Vergangenheit auf die rezente Bodenentwicklung und die Standortsbedingungen im Panon-Landschaftsraum rund um Wien.
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