- Standardsignatur4284
- TitelLebendverbauung durch Klettenanbau
- Verfasser
- ErscheinungsortWien
- Verlag
- Erscheinungsjahr1953
- SeitenS. 100-107
- Illustrationen3 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200168030
- Quelle
- AbstractEin Rückblick in die Geschichte zeigt uns, daß über alle Völkerschaften des Altertums und ihre einst blühenden Kulturen unweigerlich der Stab gebrochen wurde, die sich nicht die Erhaltung der Fruchtbarkeit ihrer Ackerböden zur vornehmsten Aufgabe gestellt hatten. Man hat auch bei uns schon durch falsche kulturtechnische Maßnahmen und zu einseitige Beanspruchung den Böden schwere Schäden zugefügt. An uns liegt es nun, aus den vielen Beispielen der Vergangenheit die richtigen Lehren zu ziehen. Die uns drohende Gefahr der Versteppung ist erkannt. Nun müssen wir alles tun, um ihrem weiteren Vordringen Einhhalt zu gebieten und die bereits verursachten Schäden wieder gut zu machen. Die dazu führenden Wege sind aufgezeigt. Doch ist der Sache mit der Anpflanzung von Schutz- und Bannwäldern, Waldstreifen, Hecken usw. alleine nicht genüge getan, zumal wir den ackerbaulich nutzbaren Boden zur Ernährung unseres Volkes dringend brauchen. Um den uns gestellten Aufgaben weitestgehend gerecht werden zu können, brauchen wir vor allem auch neue Nutzpflanzen, die kraft ihrer anatomischen und physiologischen Eigenschaften in der Lage sind, nicht nur erosionshemmend und humusschützend, sondern auch humusbildend, bodenlebensfördernd und wassersparend zu wirken und hohe Erträge zu bringen vermögen. Der Ruf nach ihnen wurde schon verschiedentlich laut. Wie aus den bisherigen Ausführungen über die Große Klette als neue Nutzpflanze zu ersehen ist, erscheint sie vorzüglich geeignet, diese Forderungen zu erfüllen. Mit der Aufnahme der Klette in den bisherigen Formenkreis unserer Kulturpflanzen ergebensich auch vor allem für unsere im Aufstreben begriffene Hartfaserplattenindustrie neue Aussichten und Möglichkeiten, wobei der nun schon jahrelang währende Raubbau an unseren Wäldern eingedämmt werden könnte. Es ist natürlich ganz klar, daß sich die Landwirtschaft erst dann richtig mit der Frage des Klettenanbaues befassen kann, wenn von seiten der Industrie hiefür Interesse besteht. Es wäre nun eine dankbare Aufgabe für alle zuständigen Stellen, sich mit dieser Frage eingehend zu beschäftigen und den Klettenanbau anzuregen.
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- Klassifikation
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