- Standardsignatur4639
- TitelNachhaltige Maßnahmen gegen Schermäuse : Der vergrämende Effekt sekundärer Pflanzenmetabolite duf Arvicola amphibius
- Verfasser
- ErscheinungsortQuedlinburg
- Verlag
- Erscheinungsjahr2010
- SeitenS. 77-78
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200166842
- Quelle
- AbstractSchermäuse sind in großen Teilen Deutschlands weit verbreitet und können enorme Schädigungen an den Wurzeln diverser Pflanzen verursachen. Dabei stellen sie ein erhebliches Pflanzenschutzproblem im Obst- und Gartenbau aber auch in der Landwirtschaft dar. Auf dieser Sachlage basierend soll in einem BLE-finanzierten Gemeinschaftsprojekt des Julius Kühn-Instituts (JKI), der Firma Neudorff GmbH KG und dem Institut für Pharmazie und Molekulare Biotechnologie (IPMB) der Universität Heidelberg ein integriertes Pflanzenschutzverfahren entwickelt und zur Praxisreife gebracht werden. Hierfür sollen zur Abwehr und Vertreibung der Schermaus von Kulturflächen Repellentien auf Basis sekundärer Pflanzen-metabolite entwickelt werden. Das fertige Produkt muss anwenderfreundlich, umweltschonend und toxikologisch unbedenklich sein. Zudem sollen die Ausgangspflanzen zur Gewinnung der Substanzen problemlos erhältlich und kostengünstig sein. Ein wirkungsvolles Vergrämungsmittel könnte in der Zukunft nicht nur Schäden reduzieren, sondern auch den Einsatz von Schlagfallen und Rodentiziden deutlich minimieren. Die Risiken für Nichtzielorganismen könnten gleichzeitig verringert werden. Im Projekt werden Schermäuse mit verschiedenen sekundären Pflanzenstoffen konfrontiert, um deren Effekt auf die Tiere zu ermitteln. Zum Einsatz kommen Substanzen, die geschmacklich und geruchlich abschreckend auf die Schermäuse wirken sollen. Um geeignete Geschmacksrepellentien zu finden, wurden den Tieren in einem systematischen Screening verschiedene pflanzliche Stoffe präsentiert. Die Substanzen wurden auf Apfelreiser (größengenormte Apfelzweige) aufgebracht und den Schermäusen im Laborversuch angeboten. Der Grad der Benagung der behandelten Reiser wurde mit unbehandelten Kontrollreisern verglichen. Es wurden zwei Stoffe gefunden, die eine abschreckende Wirkung zeigen. Diese konnten hinsichtlich ihrer Konzentration optimiert werden. Derzeit werden verschiedene Applikationsformen überprüft, um die Witterungsbeständigkeit der Behandlung zu verbessern. Die Analyse von Geruchsstoffen wurde mit Hilfe eines T-Labyrinthes (zweikammerige Versuchsapparatur) durchgeführt. Dabei konnten die Mäuse jeweils zwischen einer mit einem Pflanzenstoff "bedufteten" Testbox und einer "unbedufteten" wählen. Substanzen galten als repellent, wenn die Testbox gemieden wurde. In dieser Versuchsreihe wurden fünf repellent wirkende pflanzliche Stoffe gefunden, deren Wirksamkeit aktuell in Freilandversuchen aber auch in gemischter Form erneut in Labyrinthversuchen getestet wird.
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