Standardsignatur
Titel
Biodiversität alter Süßkirschsorten im Kirschanbaugebiet von Witzenhausen
Verfasser
Erscheinungsort
Alfeld
Verlag
Erscheinungsjahr
2010
Seiten
S. 25-28
Illustrationen
7 Abb., 6 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200166379
Quelle
Abstract
Die nordhessische Region Witzenhausen verfügt über eine lange Tradition im Kirschanbau. Aufgrund gravierender struktureller Veränderungen der Anbauformen verschwinden die alten Kirschhochstämme zunehmend aus dem Landschaftsbild und mit ihnen sowohl die alten Kirschsorten als auch das damit verknüpfte traditionelle Wissen. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wurden an der Universität Kassel in einem von der Bundesanstalt für Landwirtschaft geförderten Modellprojekt ca. 600 alte Hochstämme erfasst und die Kirschsorten verifiziert. Insgesamt konnten 53 alte Kirschsorten aufgefunden werden, unter ihnen auch viele seltene und verschollen geglaubte Sorten. Über 80 % der aufgefundenen Sorten sind heute als gefährdet anzusehen, zwei Sorten bereits im Untersuchungszeitraum ausgestorben. Von drei Sorten ist anzunehmen, dass sie nur lokal im Witzenhäuser Raum verbreitet sind. Viele der aufgefundenen Sorten besitzen interessante Eigenschaften für zukünftige Nutzungen wie Robustheit oder besondere Geschmacks- bzw. Verwertungseigenschaften. Die Sorten wurden in drei Sortenpflanzungen gesichert, welche Teil der Deutschen Genbank Kirsche sind. Um das Thema stärker in den Fokus der Öffentlichkeit zu rückten, wurde ein Kirschenerlebnispfad in Witzenhausen angelegt, in dem das Wissen rund um die alten Kirschsorten auf interaktive Weise vermittelt wird.