- Standardsignatur753
- TitelGrünräume im Stadtgebiet von Wien, dargestellt anhand eines Transektes vom Wienerwald zur Donau
- Verfasser
- ErscheinungsortWien
- Verlag
- Erscheinungsjahr2009
- SeitenS. 27-59
- Illustrationen5 Abb., 9 Tab., 46 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200165197
- Quelle
- AbstractIn den Monaten Mai bis Anfang August des Jahres 2008 wurden entlang eines Transekts im Stadtgebiet von Wien pflanzenökologische Untersuchungen nach BRAUN-BLANQUET durchgeführt. Der Transekt reicht entlang des Wientals im Westen über die Donau bis zur Alten Donau (verbliebener Altarm nach der Donauregulierung) im Osten. Es handelt sich hierbei um einen azonalen Bereich, der die einzelnen Stadtzonen Wiens über natürliche und städtebauliche Korridore verbindet. Im gewählten Transekt verlaufen die Westautobahn, die Hadikgasse und die Wienzeile, das Wienflussbecken selbst und das Gebiet um die Donauinsel durch die Stadt. Das für Städte typische Mosaik von ökologisch voneinander verschiedenen Habitaten lässt sich auch schon in diesem Teilbereich finden. Angestrebt wurde die vegetationsökologische Untersuchung der Großgrün- und Stadtraumverhältnisse Wiens sowie die Klärung der Frage, wie die Pflanzen und erkennbare Pflanzengesellschaften im Raum Wien verteilt sind. Die Bestandsaufnahmen waren so angelegt, dass sie nachvollziehbar und wiederholbar sind. Insgesamt wurden auf den 78 Versuchsflächen (davon konnten auf 64 Flächen auch tatsächlich Vegetationsaufnahmen durchgeführt werden, 14 Flächen waren ohne auszuwertende Vegetation) 307 Arten gefunden. Mit 40 bzw. 37 Arten treten im Transekt die Poaceae und die Asteraceae am häufigsten auf. Zu den häufigsten Arten im Untersuchungsgebiet zählen dem entsprechend Taraxacum officinale agg. (Asteraceae), Lolium perenne (Poaceae), Achillea millefolium agg. (Asteraceae), Bellis perennis (Asteraceae), Plantago major (Plantaginaceae), Poa annua (Poaceae) und Hordeum murinum (Poaceae). Die häufigsten Vorkommen (Tab. 4.3) - dafür werden die Vorkommen aller Vertreter einer Familie zusammengezählt – betreffen mit 210 bzw. 208 Vorkommen die Familie der Poaceae und der Asteraceae. Hiermit wird die Dominanz dieser Gruppen sichtbar, weil sie sich nicht nur über die Diversität innerhalb der Familie erstreckt, sondern auch über die Verteilung im Gebiet. Taraxacum officinale ist also die mit Abstand am meisten repräsentierte Art im Untersuchungsgebiet (Tab. 6.1). Von den 64 tatsächlich bewachsenen und protokollierten Flächen besiedelt sie 51, das ist eine Stetigkeit von fast 80%. Innerhalb der häufigsten Arten findet man die höchsten Artmächtigkeitswerte (3 und 4) bei Lolium perenne und Trifolium repens (siehe Tab. 6.1). Von den festgestellten gefährdeten Arten (Tab. 4.5) im Transekt ist keine nach den Gefährdungsstufen des Bundesministeriums für Gesundheit und Umweltschutz vom Aussterben bedroht (Gefährdungsstufe 1) oder stark gefährdet (Gefährdungsstufe 2). Bei den Untersuchungen stellte sich auch heraus, dass von insgesamt 307 Arten fast die Hälfte (53,1%) Plurienne sind. Am wenigsten sind die Biennen mit nur 11,1% vertreten. Die Tabelle Waldstandorte umfasst vorwiegend Wälder und Waldlichtungen im Westen von Wien im Bereich des Flysch-Wienerwaldes, zum Teil im Lainzer Tiergarten. In den erfassten niedrigen Lagen des Wienerwaldes herrscht Eichen-Hainbuchenwald vor, mit Carpinus betulus, Quercus petraea und Quercus cerris. Bei der Tabelle Tritt- und Scherrasen handelt es sich um häufig gemähte und (oder) stark betretene Rasen mit meistens dominantem Lolium perenne und weiteren Kurzrasenarten, wie Taraxacum officinale agg., Trifolium repens, Medicago lupulina und Achillea millefolium agg. Oft sind die Rasen ruderal beeinflusst, was sich unter anderen im Auftreten von Capsella bursa-pastoris, Hordeum murinum oder Sisymbrium loeselii zeigt. Die Tabelle Beschattete Rasen fasst Tritt- und Scherrasen, die mehr oder weniger beschattet sind, zusammen, wie sie häufig in Innenhöfen von Siedlungen und Gemeindebauten vorkommen. Floristisch gekennzeichnet sind diese beschatteten Rasen durch eine geringere Frequenz und Dominanz von Lolium perenne sowie eine höhere Frequenz von Bellis perennis. Weiters sind Festuca rubra, Prunella vulgaris und Glechoma hederacea sehr häufig. Besonders für Innenhöfe ist der aus Südostasien stammende Neophyt Potentilla (Duchesnea) indica charakteristisch. Die Tabelle Annuellenfluren fasst die Ruderalfluren mit Dominanz annueller Arten zusammen. Bei sonst sehr unterschiedlicher Zusammensetzung erweisen sich Capsella bursa-pastoris und Hordeum murinum als häufigste Annuelle neben dem allgegenwärtigen, perennen Taraxacum officinale agg. In der Tabelle Ausdauernde Ruderalgesellschaften sind die von perennen Arten dominierten Ruderal-Aufnahmen zusammengefasst. Abgesehen von Taraxacum officinale agg. sind die häufigsten dominanten Arten Urtica dioica, Artemisia vulgaris und Elymus repens. Von den annuellen Ruderalpflanzen ist Sisymbrium loeselii am häufigsten.
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