Einfluss der Anwendung von 1M und 0.1M Natronlauge auf die quantitativen und qualitativen Eigenschaften extrahierter Huminsäuren

Wien

2010

S. 91-97

2 Abb., 2 Tab., 14 Lit. Ang.

Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk

200165176

Extraktionsmittel für die Gewinnung aussagekräftiger organischer Pools sind von großer Bedeutung in der Bodenkunde. Je drei gleiche Proben eines Langzeitfeldversuches in Fuchsenbigl (NÖ) wurden mit 0,1M und 1M Natronlauge extrahiert. Aschegehaltsbestimmungen ergaben drastische Unterschiede zwischen den beiden Methoden und zeigten, dass die 1M NaOH in der Lage war, anorganische Anteile aufzuschließen. Die Ausbeuten der mit 0,1M NaOH extrahierten Huminsäuren waren etwas geringer als die für 1M NaOH. Die photometrischen Signale bei 400nm ergaben erhöhte Aromatizität bei dem mit 1M Natronlauge extrahierten Huminsäuren, bei 600nm war kein Unterschied festzustellen. Fluorimetrische Messungen und die aromatische Bande im Streckschwingungsbereich (bei 3050cm-1) der FT-IR zeigten ebenfalls erhöhte Aromatizität bei den mit 1M NaOH extrahierten Huminsäuren. Andere Banden der FT-IR zeigten erhöhte Signale bei der mit 1M NaOH extrahierten Fraktion für Aliphaten, organische Säuregruppen, Karbonyle und Amide. Bei diesen Gruppen blieb allerdings eine offene Frage, ob die bei den mit 0,1 M NaOH extrahierten Huminsäuren vorhandenen anorganischen Anteile diese Banden beeinflusst haben. Aufgrund der übereinstimmenden Ergebnisse der FT-IR mit Photometrie und Fluorimetrie wurden die Ergebnisse hinsichtlich Aromatizität als ausreichend gesichert angesehen. Die Ergebnisse zeigten, dass beide Extraktionsmethoden sehr brauchbare Ergebnisse liefern, der Aufwand ist aber geringer bei der Exraktion mit 1M NaOH. Für welche Methode man sich schlussendlich entscheidet, sollte daher unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Extraktionscharakteristik von der Fragestellung abhängen.