Umsetzung von BNE in Wildparks am Beispiel des Wildparks Eekholt

Bonn

2009

S. 171-188

5 Abb.

Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk

200164228

Die Entwicklung der Bildungsarbeit im Wildpark Eekholt begann schon bei der Gestaltung der Parkflächen in den 1970er Jahren. Im Jahr 1983 konnte eine Wildparkschule gebaut werden und bis 1996 arbeiteten neben ABM-Kräften dort auch vom Land Schleswig-Holstein abgeordnete Lehrkräfte. Konzeptionell entsprach die Bildungsarbeit dem Biologieunterricht im Freien, kombiniert mit Naturerfahrungen. In den 1990er Jahren entwickelte sich der Biologieunterricht zur Umweltbildung weiter. 1999 und ein weiteres Mal im Jahr 2002 ernannte das Bildungsministerium den Wildpark Eekholt zum "Regionalen Pädagogischen Umweltzentrum". Neben der Umweltbildung entwickelte sich die Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). 2007 erfolgte die Zertifizierung des Wildparks Eekholt zum "Bildungspartner für Nachhaltigkeit". Die BNE im Wildpark wird vom gesamten Betrieb mitgetragen und ist im Leitbild verankert. Der Wildpark als zertifizierter Zoo hat per Definition einen Bildungsauftrag, hat aber keine Lehrplananbindung, da er privatwirtschaftlich geführt wird. Die Erfahrungen mit der BNE in den letzten Jahren zeigen deutlich Möglichkeiten und Grenzen auf. Positive Akzente kann der Wildpark Eekholt z. B. setzen bei: Multiplikatorenfortbildungen, Angeboten für neue Zielgruppen, z. B. aus der Wirtschaft, der Beratung in der Bildungsarbeit, der Öffentlichkeitsarbeit, der Präsentation aktueller Themen im Sinne des informellen Lernens und bei der Vernetzung. Begrenzende Faktoren sind z. B. der Tatbestand, dass es sich um einen privatwirtschaftlichen Betrieb handelt ("der Kunde ist König"!), dass die Anforderungen an den Betrieb sehr hoch und die Entwicklungen im schulischen und außerschulischen Bereich (noch) sehr unterschiedlich sind.