- Standardsignatur629
- TitelDer Einfluß der Juraseen-Hochwasser auf die Strandwaldungen
- Verfasser
- ErscheinungsortZürich
- Verlag
- Erscheinungsjahr1948
- SeitenS. 428-438
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200162287
- Quelle
- AbstractZusammenfassend können aus dem vorstehenden folgen Schlüsse gezogen werden: a) In der Überschwemmungszone aller drei Seen gibt es heute prächtig gedeihende, sehr zuwachsreiche, meist als Mittelwälder bewirtschaftete, hauptsächlich aus den Laubholzarten kanadische Pappel, Esche, Birke, Schwarz- und Weißerle zusammengesetzte Strandwälder, die, obgleich biologisch noch jung und nach dem soziologischen Gleichgewicht strebend, bereits eine ausgezeichnete Anpassung an das bestehende Wasserregime der Juragewässer gefunden haben. Maßgebend für die Existenz dieser Gesellschaften sind nicht die gelegentlichen Hochwasserspitzen, sondern die mittleren und niederen See- und Grundwasserstände. Es steht außer jedem Zweifel, daß die relativ häufig auftretenden winterlichen Überschwemmungen diesen Holzarten bisher keine sichtbaren Nachteile gebracht haben. b) Die seltener auftretenden Sommerhochwasser, von denen bisher nur dasjenige des Jahres 1910 von größerem Umfang und gefährlicher Dauer war, haben ebenfalls keine heute noch erkennbaren Schäden am Walde verursacht. Hingegen dürften nach zuverlässigen Berichten Gruppen und Einzelexemplare von Fichten, Eschen, Ahornen und Kirschbäumen an den tieferen Stellen der Überschmemmungszone, wo das Wasser am längsten stagnierte, vorübergehend geschädigt worden oder gänzlich abgestorben sein. Über die kritische Dauer einer Überschwemmung für die einzelnen Holzarten gibt es leider noch keine Untersuchungsergebnisse. Schädigungen an den ohnehin schlechten Beständen auf flachgründigen Molasseböden oder Kiesbänken als Folge der starken Schwankung des Grundwasserspiegels halten wir, nach eigenen Beobachtungen, für möglich. Da die Beeinträchtigugn in den meisten Fällen weit zurück liegt und wenigstens in den frohwüchsigen Standorten die an sich bescheidenen Wunden der Vegetation sehr rasch zu verheilen pflegen, ist ein allfälliger Ertragsausfall heute nicht mehr zahlenmäßig nachweisbar. c) Die Erosionstätigkeit spielt sporadisch und lokal eine geisse Rolle, wenn auch lange nicht in dem Maße wie am nichtbewaldeten Ufer. Sie ist auch bei mittleren und leicht erhöhten Seeständen zu beobachten, kann sich aber, wo natürlicher oder künstlicher Uferschutz fehlt, bei Hochwasser mit gleichzeitigem Sturm infolge des Wellenschlages vorübergehend intensiver auswirken. Die zahlenmäßige Erfassung dieser im Vergleich zum Zeitraum eher geringfügigen Schäden während der vergangenen Jahrzehnte ist mangels Aufzeichnungen und erkennbarer Gesetzmäßigkeit nicht möglich.
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