Standardsignatur
Titel
Regionalstatistische Analyse des Clusters Wald und Holz Mecklenburg-Vorpommern. : Konzentrationen, Entwicklungstrends und Handlungsempfehlungen vor dem Hintergrund des vorhandenen und zukünftigen Rohstoffangebotes
Verfasser
Erscheinungsort
Berlin
Verlag
Erscheinungsjahr
2009
Seiten
S. 145-155
Illustrationen
7 Abb., 5 Tab., 59 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200162213
Quelle
Abstract
Der vorliegende Artikel untersucht die Branchenstruktur im Cluster Wald und Holz in Mecklenburg-Vorpommern und geht im Wesentlichen der Frage nach, welche Entwicklungstrends seit 1999 zu beobachten sind und welche Empfehlungen sich daraus für die nachhaltige Waldbewirtschaftung und Wirtschaftspolitik ableiten lassen. Dabei zeigt sich, dass der Standort Mecklenburg-Vorpommern 1480 Unternehmen (Jahr 2005) und fast 12000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (Jahr 2008) umfasst und einen Umsatz von etwa 1,7 Mrd. € (Jahr 2005) erwirtschaftete. Dies entspricht einem Anteil von 13,4 % am Umsatz und 10,4 % an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten des produzierenden Gewerbes des Landes. Diese bundesweit herausragenden Kenngrößen verdeutlichen die volkswirtschaftliche und arbeitsmarktpolitische Bedeutung des Clusters Wald und Holz. Zudem verzeichnet der Cluster Wald und Holz in Mecklenburg-Vorpommern im Gegensatz zum bundesweiten Trend einen geringeren Beschäftigtenrückgang. Insbesondere konnten die Branchen der ersten Holzabsatzstufe (Säge- und Holzwerkstoffindustrie) deutliche Steigerungsraten beim Umsatz (548 %) und bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (94 %) erzielen. Mit der regionalökonomischen Methode des Lokalisationsquotienten kann nachgewiesen werden, dass die Branchen der ersten Holzabsatzstufe in der Stadt Wismar konzentriert, das heißt, im bundesweiten Vergleich signifikant überrepräsentiert sind. Die Bearbeitungskapazitäten der hier angesiedelten Großunternehmen übersteigen den nachhaltig möglichen Holzeinschlag in Mecklenburg-Vorpommern erheblich. Strategien zur Steigerung des Einschlags insbesondere im Kleinprivatwald allein werden nicht unweigerlich zu einer Schaffung von zusätzlichen Arbeitsplätzen in der Region führen (HAGEMANN et al. 2009). Positive Effekte für die Volkswirtschaft und den Arbeitsmarkt im Cluster Wald und Holz lassen sich nur dann erzielen, wenn die auf Holz basierte Wertschöpfung möglichst lange in der Region behalten wird. Daher erscheint es vielmehr notwendig, neben der so genannten Holzmobilisierung, die Wettbewerbsfähigkeit und Rahmenbedingungen für die Forst- und Holzwirtschaft insgesamt, insbesondere auch durch Etablierung eines landesweiten Clustermanagements, zu verbessern.