- Standardsignatur629
- TitelLe forestier entre l'ombre et la lumière
- Verfasser
- ErscheinungsortZürich
- Verlag
- Erscheinungsjahr1950
- SeitenS. 259-277
- Illustrationen3 Abb., 18 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200161955
- Quelle
- AbstractDie ersten Einflüsse des Menschen auf den Wald, etwa vom Beginn unserer Zeitrechnung bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, äußerten sich in der Lichtung der Bestände durch Rodung, Beweidung und wenig entwickelte Wirtschaftsverfahren, wie Niederwald-, Mittelwald- und Kahlschlag-Hochwaldbetrieb. In der folgenden bis heute andauernden Periode dagegen war man bestrebt, durch feinere Methoden (indirekte Umwandlung der Niederwälder, Verjüngung durch Schirmhiebe oder Unterpflanzung, Plenterung) einen dichten Bestandesschluß zu erhalten. Diese beiden gegensätzlichen Richtungen hatten in Nord- und Ostfrankreich eine Verarmung der Bestände zur Folge, im ersten Fall an schutzbedürftigen, schattenertragenden, im zweiten an lichtfordernden Arten. Die frühere, verhältnismäßig primitive Bewirtschaftung führte zur Selektion robuster und zugleich qualitativ wertvoller Standortsrassen von Lichthölzern. Bei den heutigen Methoden ist die Erhaltung dieser Rassen in Frage gestellt. Heute besteht einerseits rege Nachfrage nach Holz von gleichmäßiger Qualität in großen Mengen, wie es die Schattenhölzer (Bu, Ta usw.) am ehesten zu liefern vermögen. Anderseits erzielen aber hochwetige Spezialsortimente von Lichtholzarten außerordentlich hohe Preise. Es muß versucht werden, beide Richtungen des Bedarfes zu befriedigen, wobei die Sortimente von durchschnittlicher Qualität mengenmäßig stärker ins Gewicht fallen. Die intensive Nachzucht der Werthölzer soll auf die geeigneten Standorte beschränkt werden, welche die nötigen Voraussetzungen für höchste Qualitätserzeugung bieten. Es wird angestrebt, diese Lichtholzarten in gemischten Beständen, mit einer Unterschicht von schattenertragenden Arten, nachzuziehen. Dabei bietet aber die Verjüngung der Lichthölzer stets gewisse Schwierigkeiten Um das Problem zu lösen, ist es wichtig, den Aufbau solcher gemischter Bestände nach der Stammzahlverteilung zu untersuchen. Aus den vier Beispielen von Bild 1 geht hervor, daß die Stammzahlverteilung der Lichtholzarten meist einer Glockenkurve entspricht, während die Stammzahlkurve der Schattenhölzer oft ähnlich wie im Plenterwald verläuft. Bild 2 zeigt, wie man sich den Lebenslauf im zweischichtigen Wirtschaftswald vorzustellen hat: Unter dem natürlich entstandenen oder künstlich begründeten Bestand aus fast lauter Lichthölzern stellen sich mit der Zeit, eventuell durch Unterpflanzung, Schattenholzarten ein. Mit dem Älterwerden der beiden Schichten flachen sich die Flockenkurven ab. In einem bestimmten Alter der Schattenhölzer entsteht die Gefahr, daß sich eine zweite Generation von schattenertragenden Arten einstellt. Diese natürliche Entwicklungstendenz kommt auch in Darstellung 3 zum Ausdruck, die sich auf Untersuchungen im Urwald stützt. Im Wirtschaftswald gilt es, im richtigen Zeitpunkt die Schattenhölzer zu dezimieren. Dadurch wird die natürliche Verjüngung der lichtbedürftigen Arten ermöglicht und ihre Erhaltung in der nächsten Bestandesgeneration sichergestellt.
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