- Standardsignatur629
- TitelZur Theorie der Waldbonitierung
- Verfasser
- ErscheinungsortZürich
- Verlag
- Erscheinungsjahr1950
- SeitenS. 137-148
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200161930
- Quelle
- Abstracta) Wir haben zu unterscheiden zwischen Holzertragsfähigkeit und Geldertragfähigkeit. Die Holzertragsfähigkeit ist mit naturwissenschaftlichen Methoden meßbar. Der Begriff schließt keine Wertung des Ertrages, also keine eigentliche Bonitierung in sich. Mit dem Übergang zur Geldertragsfähigkeit erfolgt die wirtschaftliche Wertung des Ertrages. Eine Bonitierung im strengen Sinne des Wortes müßte diese Basis haben. b) Wir haben weiter zu unterscheiden zwischen Ertragsfähigkeit des Standortes und Ertragsfähigkeit des Bestandes. Unter Ertragsfähigkeit des Standortes sind alle Ertragsmöglichkeiten zu verstehen, welche ein Standort bei verschiedener Baumartenvertretung und bei verschidener waldbaulicher Betriebsführung bietet. Die Ertragsfähigkeit eines heute existierenden Bestandes ist eine der vielen Ertragsmöglichkeiten des betreffenden Standortes. c) So gelant man zu vier Arten von Ertragsfähigkeit: 1. Holzertragsfähigkeit des Standortes. Verwendung: als Grundlage der forstlichen Planung; Bestimmung: mit naturwissenschaftlichen Methoden, auf der Basis vegetationskundlich definierter Standortstypen, durch die Ertragskunde. Weiters, neues Aufgabengebiet. 2. Holzertragsfähigkeit des Bestandes. a) Verwendung und Bestimmung im Rahmen der Bestimmung von 1. Holzertragsfähigkeit des Standortes; b) Verwendung als Rechnungsgrundlage der Ertragsregelung. Bestimmung durch die praktische Forsteinrichtung. 3. Geldertragsfähigkeit des Waldortes. Dieser Begriff umfaßt zunächst alle Geldertragsfähigkeiten, welche zu den Holzertragsmöglichkeiten des betreffenden Ortes gehören, besonders aber die nachhaltig ergiebigste von ihnen. Diese letztere, optimale Geldertragsfähigkeit wäre der theoretisch richtige Ausdruck für die Bonität der betreffenden Örtlichkeit. Verwendung: als Grundlage der langfristigen Planung, als Element der Waldwertrechnung. Beansprucht mehr theoretisches als praktisches Interesse. Nicht geeignet als Basis eienr praktischen Bonitierung. Bestimmung: stößt auf große technische und theoretische Schwierigkeiten. 4. Geldertragsfähigkeit des Bestandes. Verwendung: als Grundlage für die kurzfristige Planung der Wirtschaft, zum Beispiel zur Gewinnung von Anhaltspunkten über die anzustrebenden Erntedimensionen, die Wahl des Verjüngungszeitpunktes, dann für Rentabilitätsberechnungen und die daran zu knüpfenden Überlegungen betreffend Betriebsintensität und fiskalische Belastung. Als Element der Waldwertrechnung. Bestimmung: durch Kombination einer Wertkontrolle am stehenden Bestand mit einer geeigneten Betriebsbuchhaltung. d) Für die Zukunft der ertragskundlichen Forschung zeichnen sich zwei Schwerpunkte ab: 1. ein naturwissenschaftlicher Schwerpunkt. Er liegt bei der Erforschung der Holzertragsfähigkeit der Standortstypen; 2. ein wirtschaftlicher Schwerpunkt. Er liegt bei der Erforschung der Geldertragsfähigkeit der Bestände und Wälder.
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