Die Gefäßpflanzenflora und Waldgesellschaften des Naturwaldreservates "Laangmuer"

Luxemburg

2009

S. 140-159

8 Abb., 1 Tab., 19 Lit. Ang.

Artikel aus einem BuchUnselbständiges Werk

200161897

Im Frühjahr und Sommer 2008 wurde im Naturwaldreservat Laangmuer ein Biomonitoring der Waldvegetation im Rahmen einer ersten Erprobung des Konzeptentwurfes "Untersuchungen in Naturwaldreservaten Luxemburgs - Biomonitoring Vegetation, Version 0.4" (WEVELL VON KRÜGER, 2008). Es ergänzt die Waldstrukturaufnahme-Luxemburg (WSA-L) (KÄRCHER und TOBES 2007) um den Aspekt der krautigen Pflanzen. Die 68 Aufnahmeflächen waren 400 m2 groß und wurden in das permanente Stichprobennetz der WSA-L eingehängt. Die Deckung der Pflanzenarten wurde getrennt nach Schichten in Prozent der Gesamtfläche des Probekreises eingeschätzt. Alle darüber hinaus beobachteten Pflanzenarten im Untersuchungsgebiet wurden in einer Gesamtartenliste des Gebietes festgehalten. Dazu wurden auch gezielt Sonderstandorte angelaufen und nach zusätzlichen Pflanzenarten abgesucht. Die Eingabe der Daten und die Berechnung von Stetigkeit und Artzahl erfolgten mit dem Programm SORT 4.0. Anschließend wurden die Vegetationsaufnahmen in Excel auf der Grundlage von VANESSE (1993) unterschiedlichen Vegetationseinheiten zugeordnet. Das Naturwaldreservat befindet sich pflanzen-soziologisch im Übergangsbereich zwischen Waldmeister-Buchenwald (Melico-Fagetum) und Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum). Der Waldmeister-Buchenwald ist mit insgesamt 32 Aufnahmen repräsentiert und kommt in einer typischen Ausbildung (Melico-Fagetum typicum) und einer Ausbildung mit Weißer Hainsimse (Melico-Fagetum luzuletosum) vor. 23 Flächen wurden dem Hainsimsen-Buchenwald zugeordnet, der in einer Ausbildung mit Farnen (Luzulo-Fagetum dryopteridetosum) und einer typischen Ausbildung (Luzulo-Fagetum typicum) vorkommt. 13 Aufnahmen konnten wegen zu geringer Artenzahlen keiner Waldgesellschaft zugeordnet werden. Die Gesamtartenliste des Gebietes umfasst insgesamt 125 verschiedene Gefäßpflanzenarten: 14 Baumarten, 8 Strauch- und 103 Krautschichtarten. Sie wird nach der «Liste der in Deutschland typischen Waldgefäßpflanzen» SCHMIDT et al. (2003) detailliert ausgewertet. 4 Pflanzenarten stehen auf der Roten Liste Luxemburgs. Die Diskussion gliedert sich in einen methodischen Teil, in dem das Flächendesign intensiv diskutiert wird, und einen inhaltlichen Teil, in dem auf die Auswertung und Zuordnung zu den unterschiedlichen Waldgesellschaften eingegangen wird und die Ergebnisse mit Vegetationsaufnahmen aus den 1990er Jahren im Untersuchungsgebiet verglichen und diskutiert werden.