- Standardsignatur629
- TitelLes forêts du Parc national suisse
- Verfasser
- ErscheinungsortZürich
- Verlag
- Erscheinungsjahr1951
- SeitenS. 401-408
- Illustrationen3 Abb.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200161720
- Quelle
- AbstractUngefähr die Hälfte des 16 000 ha umfassenden Nationalparkes im Unterengadin wird von Wald, der zwischen 1500 und 2300 m ü.M. liegt, bedeckt; die übrige Fläche besteht aus offenem Rasen, Felsen und vegetationslosen Fluren. Wer der Ansicht ist, die Wälder des Nationalparkes besäßen Urwaldcharakter, wird bei ihrem Besuch enttäuscht; seit der Schaffung dieses absoluten Naturreservates sind knapp 40 Jahre verflossen, eine Zeitspanne, die der Natur nicht genügt hat, aus jahrhundertelang rücksichtslos ausgeplünderten Waldungen Urwälder erstehen zu lassen. Wie die bis heute durchgeführten Untersuchungen der schweizerischen Anstalt für das forstliche Versuchswesen gezeigt haben, vollziehen sich Änderungen im Bestandesaufbau infolge der Ungunst der Standorte äußerst langsam; die Vegetationszeit ist von kurzer Dauer, und infolgedessen sind die Zuwachsleistungen sehr gering; die Reaktionsfähigkeit der Bestände auf veränderte Umweltbedingungen ist deshalb unbedeutend. Allgemein wissen wir heute, daß die Nationalparkwaldungen aus verhältnismäßig jungen Beständen bestehen (100 bis 200jährig). Am Bestandesaufbau beteiligen sich zur Hauptsache die Nadelhölzer: Engadiner Waldföhre, aufrechte Bergföhre, Legföhre, Arve, Lärche und Fichte. Die Laubhölzer Birke, Vogelbeere, Aspe und strauchige Weidenarten spielen praktisch keine Rolle. Obwohl man bei der Schaffung des Parkes anfänglich die Befürchtung hegte, die Forstinsekten würden infolge ausbleibender Bekämpfung durch den Menschen bald die Überhand gewinnen, konnten bis heute, mit Ausnahme der periodischen Massenvermehrung des Lärchenwicklers, keine ernsthaften Schäden festgestellt werden. Hingegen verursacht das Rotwild, nachdem es seit der Gründung des Parkes von wenigen auf viele Hundert Hirsche zugenommen hat, erheblichen Schaden an Jungwüchsen und älteren Beständen. Der Autor, alt Oberforstinspektor M. Petitmermet, schließt seine Betrachtungen mit dem Wunsch, daß der Nationalpark nach Möglichkeit in seiner heutigen Form auf lange Zeit hinaus erhalten bleiben möge, zum Nutzen des ganzen Volkes und besonders zum Nutzen unserer Gebirgsforstwirtschaft.
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