- Standardsignatur5235
- TitelAus der Bestands- und Ertragsgeschichte von Beständen des Südlichen Hochschwarzwalds 1847 bis 2000
- Verfasser
- ErscheinungsortFreiburg im Breisgau
- Verlag
- Erscheinungsjahr2009
- SeitenS. 49-61
- Illustrationen27 Abb., 11 Tab., 12 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200161648
- Quelle
- AbstractIn den Jahren 1954 bis 1964 wurden in den Staatswaldungen der Forstbezirke St. Blasien, (ehemals) Schluchsee und (ehemals) Todtmoos zwei bestands- und ertragsgeschichtliche Untersuchungen durchgeführt. Deren Ergebnisse basierten auf einer nicht allzu breiten Datenbasis. Es bot sich deshalb an, die damaligen Fragen unter sich ändernden Umweltbedingungen, auf breiterer Datengrundlage, über einen inzwischen wesentlich längeren Zeitraum und mit Hilfe moderner Computertechnik zu untersuchen. Zunächst wird das ertragsgeschichtliche Untersuchungsmaterial vorgestellt: 106 Einheiten der Baumarten Fichte, Buche und Tanne auf rund 5000 ha über einen Zeitraum von durchschnittlich 143 Jahren. Die Bestandstypen werden nach zunehmendem Buchenanteil gegliedert. Die Standorte befinden sich auf Urgesteinsböden in 700-1300, im Mittel 980 m ü.NN. Die Entwicklung des Baumarten-Mischungsverhältnisses im Lauf des Bestandslebens wird überprüft. Es ist wahrscheinlich, dass sich der im Gebiet bereits früher (festgestellte und auch in den Versuchsflächen nachgewiesene "Biorhythmus" vom buchenreichen Jungbestand zum buchenärmeren Altholz im wesentlichen auf die Übergangszone zwischen dem kontinental bestimmten Baarklima und dem mehr atlantisch getönten Klima des Westschwarzwalds mit Schwerpunkt im Einzelwuchsbezirk 3/13 beschränkt, jedenfalls ist in den westlich anschließenden Forstbezirken Schönau (ehemals) und Todtnau kein Baumartenwechsel innerhalb eines Bestandslebens festzustellen. Die Analyse der Bestandstypen bestätigt noch ausgeprägter als in der früheren Arbeit, dass der dGz aller drei Baumarten mit zunehmendem Buchenanteil fast linear und parallel stark ansteigt, ohne dass sich dafür zwingend standörtliche Ursachen steigen. Der Tannenanteil der Bestände nimmt parallel mit dem Buchenanteil zu. Der Vorratsanstieg mit steigendem Buchenanteil erklärt sich aus der wachsenden Umtriebszeit bei ansteigendem dGz aller drei Baumarten und aus dem hohen Schadholz- and Blößenanteil in den Fichtenbeständen. Der höhere Kulturaufwand der fichtenreichen Bestände wird nachgewiesen. Die Arbeit widmet sich erneut dem ertragsgeschichtlichen Zuwachs (eGz). Seine Herleitung wird erläutert, die möglichen Fehlerquellen werden untersucht, eGz und dGz aus den Forsteinrichtungswerken werden verglichen. Geprüft werden die Relationen von eGz und dGz für voneinander unabhängige Zeiträume, für unterschiedliche Bonitierungen und zahlreiche weitere Weiser. Die Einzelwerte besitzen im direkten Vergleich nicht genug Aussagekraft, ausreichend grosse Kollektive liefern dagegen brauchbare Vergleichswerte. Die Aussagen der früheren Arbeiten werden bestätigt. Wie damals "bleibt...der eGz bei Buchenanteilen von 0 bis 35 % (Einfügung: jetzt 40%) konstant", und es zeigt sich erneut, dass Mischbestände sowohl in ihrer Entwicklung wie in ihrer Leistung eigenen Gesetzen folgen. Die hier wirksamen Synergismen reichen von der unterschiedlichen Durchwurzelung über die Mischstreu und die bessere Bodengare bis hin zu früherer Bodenerwärmung (durch die im Winter laublose Buche) und dem dadurch früheren Wachstumsbeginn im Boden. Es zeigt sich weiter, dass im Untersuchungsgebiet die Bonitierung die ertragsgeschichtliche Wuchsleistung wahrscheinlich nicht in ihrer vollen Bandbreite umfasst und ertragsgeschichtlich leistungsschwachw Bestände über-, leistungsstarke dagegen unterbonitiert werden. Wie nahe der eGz allerdings der wirklichen Wuchsleistung kommt, lässt sich erst feststellen, wenn diese mit ausreichender Genauigkeit standortsbezogen ermittelt ist. Unter dieser Voraussetzung könnte der eGz eine zusätzliche Hilfe bei der Leistungsbeurteilung gerade auch von Mischbeständen sein. Durch die Änderung der Forsteinrichtungsvorschriften ist jedoch ab 2001 die bestands- und abteilungsweise Ermittlung des Holzvorrats und damit auch die in der vorliegenden Arbeit angewandte Methode bedauerlicherweise verfahrenstechnisch nicht mehr möglich. Insofern sind die hier gemachten Ausführungen auch ein Nachruf auf die abteilungsweise eGz-Berechnung.
- Schlagwörter
- Klassifikation902 (Geschichte der Wälder und des Forstwesens [Unterteilung durch Querverweise zu den geographischen und sachlichen verwende 902:972 oder 972.1/.9 für bestimmte Organisationen])
228.1 (Bestandesdichte. Schlußverhältnisse. Haupt- und Nebenbestand. Baumklassen)
568 (Andere zahlenmäßige Untersuchungen der Bestandesstruktur und ihrer Veränderungen. Wachstumsgang nach Baumklassen usw.)
174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])
176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])
[430] (Deutschland, 1990-)
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