Standardsignatur
Titel
Untersuchungen zur hygienischen Qualität kleiner Fließgewässer
Verfasser
Erscheinungsort
Wien
Erscheinungsjahr
2009
Seiten
S. 178-183
Illustrationen
3 Abb., 19 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200161582
Quelle
Abstract
Die Nutzung von Fließgewässern zu Erholungs- und Freizeitzwecken kann aufgrund erhöhter Konzentrationen an hygienisch relevanten Bakterienformen eingeschränkt sein. Die Quellen dieser Belastung können punktueller und diffuser Art sein. Bei Nutzung der Gewässer als Badegewässer schreibt die europäische Badegewässerrichtlinie Grenzwerte für bestimmte Indikatororganismen vor, um das Infektionsrisiko zu minimieren. Der vorliegende Beitrag befasst sich mit den Eintragspfaden von Fäkalkeimen, und somit potentiell auch mit Krankheitserregern, in kleine Fließgewässer. Es werden Untersuchungsergebnisse von zwei Fließgewässern mit völlig unterschiedlichen Einzugsgebieten vorgestellt. Bei den Untersuchungen wurden sowohl Kläranlagenabläufe als auch Regenüberlaufbecken beprobt und auf die Keimparameter E.coli und intestinale Enterokokken nach EG-Badegewässerrichtlinie (2006/7/EWG) analysiert. Die Gewässer wurden von der Quelle an über den Fließverlauf untersucht. Im Vordergrund der Untersuchungen standen die Auswirkungen der Abwassereinleitungen auf die Fließgewässer bei Trocken- und bei Regenwetter. Die Untersuchungsergebnisse haben deutlich gemacht, dass neben den Einleitungen von Siedlungsabwässern auch die diffusen Einträge für die hygienische Gewässerbelastung bedeutend sind. Gewässerbereiche ohne Einleitungen von Siedlungsabwässern waren bereits erheblich belastet und erreichten die Anforderungen nach EG-Badegewässerrichtlinie (2006/7/EG) nicht. Bei Trockenwetter trugen Kläranlagen mit konventioneller Nachklärung zusätzlich zu der Keimbelastung im Gewässer bei. Kläranlagen mit weitergehenden Reinigungsstufen, wie z. B. Sandfilter, lagen hinsichtlich der Keimbelastung in der gleichen Größenordnung wie die im Gewässer gemessenen Keimkonzentrationen. Bei Regenwetter führten die Einträge aus Mischwasserentlastungen zu Spitzenkonzentrationen im Gewässer. Dennoch ist die Effizienz weitergehender Abwasserreinigungsmaßnahmen zu hinterfragen, wenn nicht gleichzeitig auch eine Reduzierung der diffusen Einträge erreicht werden kann.