- Standardsignatur4354
- TitelCadmium-Kontamination von Stammrinden: Eine Bewertung aus ökotoxikologischer Sicht
- Verfasser
- ErscheinungsortAlfeld
- Verlag
- Erscheinungsjahr2009
- SeitenS. 14-18
- Illustrationen4 Abb., 1 Tab., 14 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200161393
- Quelle
- AbstractDie in Sägewerken anfallenden Stammholzrinden finden als Rindenmulch oder Rindenkompost eine vielseitige Verwendung. Diese ist durch die Düngemittelverordnung DüMV geregelt, in der auch Schwermetallgrenzwerte festgelegt sind. Mit der kürzlich vollzogenen Senkung der Cd-Gesamtgehalte auf 1,5 mg/kg TS werden in Zukunft große Mengen an Rinde nicht mehr verwertet werden können. Ziel unserer Untersuchung war, einen Überblick über die aktuelle Cadmiumbelastungvon Stammrinden zu erhalten und eine ökotoxikologische Bewertung vorzunehmen. Auf Cd analysiert wurden insgesamt 101 Proben vorwiegend aus NRW und BW. Die Cd-Gesamtgehalte variierten zwischen 0,03 und 3,8 mg/kg TS, wobei die Rinden aus BW stets wenig Cadmium enthielten. Die Proben aus NRW waren hingegen deutlich kontaminiert und es kam in zahlreichen Fällen zu erheblichen Grenzwertüberschreitungen, wobei in mehreren Fällen auch der bisher gültige Grenzwert von 3 mg/kg TS überschritten wurde. Laubholzrinden enthielten grundsätzlich nur sehr wenig Cd. Im Vergleich zum Gesamtgehalt waren die wasserlöslichen, toxikologisch relevanten Anteile mit durchschnittlich weniger als 3 % sehr gering. Offensichtlich wird Cadmium effizient in der organischen Substanz festgelegt. Dementsprechend ist das ökotoxikologische Risiko als gering einzustufen. Durch die Senkung der Cd-Gehalte auf das tolerierbare Niveau von Lebensmitteln ist die künftige Nutzung der Rinde stark eingeschränkt und die Regelung ist u.a. auch hinsichtlich der weltweit angestrebten C-Fixierung kontraproduktiv. Aus wissenschaftlicher Sicht erscheint für die ökotoxikologische Bewertung der Rinde ein wesentlich differenzierteres Vorgehen angezeigt und eine Senkung der Cd-Grenzwerte nicht notwendig. Es ist zu hinterfragen, ob wir auch in Zukunft vertreten können, auf die Verwendung wertvoller Rohstoffe zu verzichten.
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