- Standardsignatur629
- TitelPhysikalische Bodeneigenschaften natürlich gelagerter Rißmoränewaldböden unter verschiedener Bestockung
- Verfasser
- ErscheinungsortZürich
- Verlag
- Erscheinungsjahr1953
- SeitenS. 154-173
- Illustrationen1 Abb., 4 Tab.,, 12 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200161388
- Quelle
- Abstract1. In vorliegender Arbeit wird der Einfluß verschiedener Baumarten auf die Porengrößenverteilung von Rißmoräneböden untersucht. 2. Rißmoräneböden des schweizerischen Mittellandes sind in ihrem heutigen Zustand oft mit Rohhumus überdeckt, sie sind sehr sauer, tonarm, jedoch schluffreich. Große Flächen dieser Böden sind mit Fichten bestockt, und man weiß aus Erfahrung, daß unter solcher Bestockung die Böden zuviel Wasser führen. Sie sind physiologisch flachgründig. 3. Ein zu hoher Anteil an feinen Poren ist oft die Ursache, daß bestimmte Baumarten nicht wachsen können. Auf Rißmoräne z.B. wurde beobachtet, daß die Eichen sehr gute, die Weißtannen gute und die Fichten sehr schlechte Zuwachsleistungen haben. Es galt zu untersuchen, ob diese Baumarten sich mit den vorhandenen Bodeneigenschaften mehr oder weniger gut abfinden können oder ob sie einen meßbaren Einfluß im sinne einer wachstumsfördernden Bodenverbesserung ausüben, vor allem auf die Größe des Porenvolumens und auf die Durchmesser der Bodenporen. 4. Als Versuchsböden der Rißmoräne wurden verwendet: - Eichwaldboden "Färrach" (Bestand > 200jährig, ohne landwirtschaftliche Zwischennutzung) - Fichtenwaldboden "Kühstelli" (Bestand 60-70jährig, nach landwirtschaftlicher Zwischennutzung) - Weißtannenwaldboden "Aspi" (Bestand > 130jährig, ohne landwirtschaftliche Zwischennutzung. Der mineralische Anteil der Böden stammt aus vergleichbarem Rißmoränematerial mit praktisch gleicher Korngrößenzusammensetzung. 5. Die Poren der Böden wurden in folgende drei Durchmesserklassen eingeteilt: I. Klasse Ø zirka > 8 μ (Grobporen), II. Klasse Ø zirka 8 - 0,2 μ (Mittelporen), II. Klasse Ø zirka < 0,2 μ (Feinporen). Diese Durchmesserklassen sind gewählt worden, um die Porenverteilung der Versuchsböden, die nicht normal drainiert sind, mit sog. normal drainierten böden zu vergleichen: - In normalen drainierten Böden vermag die Gravitationskraft das Wasser aus Poren mit Durchmessern, die angenähert gleich oder größer als 8 μ sind, rasch wegzudrainieren. Diese Poren dienen vor allem der Bodendurchlüftung. - Die Durchmesserklasse 8 - 0,2 μ enthält Poren, die den eigentlichen Wasservorrat für die Pflanze darstellen. Das in diesen Poren gebundene Wasser ist durch die Pflanze verwertbar. - Die Durchmesserklasse < zirka 0,2 μ enthält Porten, in denen das Wasser so fest gebunden ist (> 15-16 atm), daß die Pflanze es nicht aufnehmen kann. In unseren humiden Klimaregionen bleiben diese Poren ständig mit Wassergefüllt, sie tragen weder zur Pflanzenversorgung mit Wasser noch zur Durchlüftung des Bodens etwas bei. 6. Obschon auch der Eichenboden "Färrach" nicht vollständig normal drainiert ist, sind im gesamten Profil 48 % aller Poren in der größten Durchmesserklasse. Im Unterboden sind im Vergleich zum Oberboden zu wenig Grobporen, als daß das Profil als normal drainiert betrachtet werden kann. Im Vergleich zum Fichtenboden "Kühstelli" bzw. zum Weißtannenboden "Aspi" sind aber in allen untersuchten Horizonten des "Färrachs" mehr Grobporen. Der Boden ist deshalb wesentlich besser drainiert, d.h. auch besser durchlüftet, er zeigt im Profilanschnitt auch erst ab 100 cm Tiefe kleine Flecken von Marmorierung. Wir nehmen an, daß die Eichenwirtschaft einen beträchtlichen Einfluß auf diese günstige Porengrößenverteilung ausgeübt hat. 7. Der Fichtenboden "Kühstelli" hat im Oberboden 52-28 % im Unteboden nur 7 % Grobporen, ein sehr ungünstiges Verhältnis. Der hohe Wassergehalt im Unterboden ist weitgehend auf seinen Reichtum an mittleren und feinen Poren zurückzuführen. Die Fichten gedeihen sehr schlecht. 8. Der Weißtannenboden "Aspi" hat eine ähnliche Porengrößenverteilung wie der Fichtenboden "Kühstelli". Doch kann sich die Weißtanne in dieser Ausformung des Porensystems besser zurechtfinden als die Fichte, was am wesentlich besseren Wachstum des Weißtannenbestandes abgelesen werden kann. Die Weißtannenwurzeln haben aber den Anteil an Grobporen nicht erhöht, wie wir es im Eichenboden "Färrach" beobachten konnten. 9. Über die Art, wie der Eichen- bzw. der Fichten- bzw. der Weißtannenbestand den Wassergehalt der Rißmoräneböden im Verlaufe der Jahreszeiten steuert, wird später berichtet werden.
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