Akzeptanzforschung zu Nationalparks : Ein empirisches Beispiel aus dem Nationalpark Bayerischer Wald

Stuttgart

2009

S. 502-508

6 Abb.,16 Lit. Ang.

Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk

200161051

Auf der Basis einer gegenüber früheren Veröffentlichungen verbesserten quantitativen Methodik stellt der Artikel eine Studie zur Akzeptanz des Nationalparks Bayerischer Wald vor. Die Ergebnisse einer Anwohnerbefragung verdeutlichen ein zwiespältiges Verhältnis der Bevölkerung zum Nationalpark. Einerseits wird der Umgang mit dem Wald im Nationalpark abgelehnt, weil der praktizierte Prozessschutz zu drastischen Veränderungen im Waldbild führt, welche traditionellen Naturvorstellungen widersprechen. Andererseits bringt der Nationalpark wirtschaftliche Vorteile, da er als Tourismusmotor für die Region wirkt und aus diesem Grund geschätzt wird. Meinungsschwankungen von 80 % Befürwortung für einen Nationalpark zu 80 % Gegnerschaft können sehr schnell passieren, wenn die Gruppe der Indifferenten durch geeignete Symbole für oder gegen das Schutzgebiet mobilisiert wird. Unter Berücksichtigung der Kommunikations- und Akteurskonstellationen im Nationalparkrandgebiet wird empfohlen, die Öffentlichkeitsarbeit des Nationalparks stärker auf dessen touristischen Wert auszurichten und touristische Netzwerke zu stärken.