- Standardsignatur629
- TitelDer Einfluß der Mechanisierung auf Verfahren und Kosten der Holzernte
- Verfasser
- ErscheinungsortZürich
- Verlag
- Erscheinungsjahr1962
- SeitenS. 590-611
- Illustrationen13 Abb., 10 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200160743
- Quelle
- Abstract1. Der eigentliche Beginn einer Mechanisierung der Holzernte liegt in Mitteleuropa kaum zehn Jahre zurück. Die sehr starke Zunahme der Mechanisierung in den letzten Jahren istauf die zunehmende Verknappung der menschlichen Arbeitskraft, Verteuerung der menschlichen Arbeit und technische Fortschritte zurückzuführen. 2. Die Betriebsstundenkosten von Maschinen sind in den letzten Jahren wesentlich weniger stark angestiegen als die Kosten der menschlichen Arbeit. Daher ist die Maschinenarbeit relativ zur Handarbeit laufend billiger geworden. Alles deutet darauf hin, daß sich dieser Trend auch in Zukunft fortsetzt und vielleicht sogar verstärkt. Bei allen Überlegungen über die zukünftige Gestaltung unserer Forstwirtschaft ist dieser Tatsache Rechnung zu tragen. 3. Die Mechanisierung hat der Forstwirtschaft eine beachtliche Steigerung der Arbeitsproduktivität selbst als auch deren Steigerung noch bescheiden. 4. In der ersten Phase der Mechanisierung wurden vor allem einzelne Handwerkzeuge durch maschinen (Einmann-Motorsägen, handgeführte Entrindungsmaschinen usw.) ersetzt, ohne daß aber die Arbeitsverfahren grundsätzlich geändert wurden. Diese Lösung hat den Vorteil, nur geringe organisatorische Schwierigkeiten zu bieten, eine schrittweise Einführung von Maschinen zu ermöglichen und geringe Anforderungen in bezug auf Neuinvestititionen zu stellen. Anderseits sind aber die möglichen Zeit- und Kosteneinsparungen bescheiden, und vor allem ergibt sich keine entscheidende physische Entlastung der arbeitenden Menschen, die zudem in vermehrtem Maße dem Lärm und den Vibrationen der Maschinen ausgesetzt sind. 5. In letzter Zeit versucht man vermehrt, die Mechanisierung mit grundsätzlichen Änderungen der Arbeitsverfahren zu verbinden. Dabei gelten folgende Leitgedanken: - Beschränkung der menschlichen Tätigkeit auf Lenkung und Steuerung der im übrigen mechanisierten Tätigkeit der Maschine. - Kombination von Bearbeitungs- und Transportvorgängen oder mindestens von verschiedenen Bearbeitungsstufen in einer Maschineneinheit. - Bedienung auch komplizierterer Maschinen durch eine minimale Zahl von Menschen, im Idealfall durch einen einzigen Arbeiter. - Überführung des zu bearbeitenden Holzes in eine Form, welche optimale Voraussetzungen für eine Mechanisierung oder gar Automatisierung der nachfolgenden Arbeitsvorgänge erlaubt, in einem möglichst frühen Stadium der Arbeitskette. 6. An einigen Beispielen wird die Übertragung dieser Grundsätze in die Praxis dargestellt. 7. Die erste Periode der Mechanisierung in der mitteleuropäischen Forstwirtschaft fiel in eine Zeit sehr starker Lohn- und Kostensteigerungen. In Geldeinheiten ausgedrückt sind trotz der Mechanisierung die Erntekosten pro Mengeneinheit heute höher als vor acht Jahren. Es läßt sich jedoch nachweisen, daß relativ eine Verbilligung eingetreten ist, die Kosten ohne Mechansierung also noch stärker angestiegen wären. In vielen Fällen ist die Verbillgung der Holzerntearbeiten auch nicht dem Forstbetrieb, sondern den Arbeitskräften in Form von höheren Verdiensten zugute gekommen. 8. Am Beispiel der deutschen Staatsforstverwaltungen läßt sich aber auch nachweisen, daß für den Waldbesitz die bisherige Mechanisierung Kostenvorteile gebracht hat.
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