Perspektiven der stofflichen Verwendung von Holz

Zürich

2009

S. 697-714

5 Abb., 13 Lit. Ang.

Artikel aus einem BuchUnselbständiges Werk

200160346

Der einheimische Rohstoff Holz bietet durch drei Merkmale hervorragende Voraussetzungen, eine zentrale Rolle in der zukünftigen Rohstoffversorgung zu übernehmen: biologische, nachhaltige Produktion, multifunktionale Einsatzmöglichkeiten und CO2-Speicherung/-Neutralität. Um das Potenzial als Zukunftsressource zu nutzen, müssen die holzstofflichen Einsatzformen bestmöglich gestaltet werden, bevor am Ende der Materialnutzung die Holzgerüstbausteine chemisch oder energetisch verwertet werden. Die stoffliche Nutzung des Holzes wird auch in Zukunft unmittelbar mit dem Einsatz im Bauwesen gekoppelt sein. Für eine Steigerung des Holzbauanteils stehen die Vorzeichen gut, weil energetische Gebäudesanierungen und Modernisierungen des Baubestandes auf die Möglichkeiten des Holzbaus zugeschnitten sind. Um Holz in Zukunft marktwirtschaftlich attraktiv bereitstellen zu können, sind strategische und operative Neuausrichtungen der Wertschöpfungskette einzuleiten. Insbesondere die Einführung industrieller Produktions- und Fertigungsprozesse sowie eine verbesserte Imagepflege und Vermarktung von Holzprodukten sind vordringlich. Vor dem Hintergrund sich verschärfender Ressourcenkonkurrenz sind Strategien zur effizienten Rohstoffnutzung auf Produktebene und ein konsequentes Stoffstrommanagement mit Aufbau von Nutzungskaskaden einzuführen. Technologische Innovationen auf der Material- und Produktebene sind für Holzwerkstoffe, Verbindungstechnologien, Modifikations- und Veredelungsverfahren sowie für Materialkombinationen möglich. Ergänzt durch Massnahmen zur Verbesserung der Zuverlässigkeit und Sicherheit werden sie dazu führen, dass der Holzanteil im Haus-, Hallen- und Brückenbau zunehmen wird, bei Erhaltung der Optionen der Kaskadennutzung.