Evaluation von IT-Systemen für forstliches E-Business mittels Analytic Hierarchy Process (AHP)

Zürich

2009

S. 469-498

7 Abb., 4 Tab., 22 Lit. Ang.

Artikel aus einem BuchUnselbständiges Werk

200160333

Die Unterstützung der automatisierbaren Geschäftsprozesse eines Unternehmens durch interaktive elektronische Medien bzw. mit Internettechnologie, im Folgenden als E-Business bezeichnet, wird auch in der Forstwirtschaft immer wichtiger. Die Frage, welche E-Business-Systeme sich speziell für diese Branche eignen, beschäftigt zurzeit viele Akteure im Netzwerk der Holzproduktion im In- und Ausland. Evaluation und Einführung von E-Business Systemen können mit grossem wirtschaftlichem Risiko verbunden und von strategischer Bedeutung sein. Der vorliegende Beitrag will zeigen, wie nnan bei der Evaluation eines IT-Systems für forstliches E-Business vorgehen sollte, welche spezifischen Anforderungen an ein solches System aus forstlicher Sicht zu stellen sind und wie das Hilfsnnittel des Analytic Hierarchy Process (AHP; Saaty 1980) nutzenstiftend eingesetzt werden kann. Dazu wird ein bewährtes Vorgehensmodell zur Software-Evaluation mit den drei Arbeitsschritten Vorauswahl, Detailspezifikation und Endauswahl verwendet und, soweit notwendig, an forstliche Verhältnisse angepasst. In der Vorauswahl werden Grobanforderungen definiert und erste Marktrecherchen durchgeführt. In der Detailspezifikation werden die wichtigsten zu automatisierenden Funktionen sowie sinnvolle Kosten- und Nutzenkriterien für die Bewertung festgehalten und die Szenarien definiert, die bei einer System-Präsentation von den Anbietern vorgeführt werden müssen. In der Endauswahl kommt AHP bei der Nutzenbewertung zum Einsatz. Anhand eines fiktiven Beispiels wird gezeigt, wie die Entscheidungsfindung bei der Evaluation forstlicher E-Business-Systeme mittels AHP erfolgreich unterstützt werden kann. AHP stellt die Entscheidungsfindung auf eine transparente, nachvollziehbare Grundlage. Die Stärken des Prozesses sind die paarweisen Vergleiche der Kriterien untereinander und die paarweisen Bewertungen der Alternativen, welche im Gegensatz zur Nutzwertanalyse auch die Logik und Qualität einer Entscheidung beurteilen. Eine Schwäche der AHP-Methode ist vor allem, dass die Methode bei einer grossen Anzahl Kriterien ohne Hilfsmittel aufwändig sein kann.