Gesetzliche Grundlagen für den physikalischen Bodenschutz bei der Holzernte

Zürich

2009

S. 247-259

6 Lit. Ang.

Artikel aus einem BuchUnselbständiges Werk

200160319

Die zunehmende Mechanisierung der Holzernte in den letzten Jahren hat dazu geführt, dass im Bereich der Fahrspuren vermehrt Bodenverdichtungen auftreten, welche die Bodenfruchtbarkeit der Waldböden gefährden. Das Bundesgesetz vom 7. Oktober 1983 über den Schutz der Umwelt und die Verordnung vom 1. Juli 1998 über Belastungen des Bodens verbieten physikalische Belastungen des Bodens, welche die Bodenfruchtbarkeit nachhaltig beeinträchtigen. Auch die Waldgesetzgebung des Bundes sieht vor, dass die Kantone Massnahmen zum Schutz des Waldbodens vor physikalischen Belastungen treffen. Zur Umsetzung dieser Bestimmungen können die Kantone Ausführungsvorschriften erlassen sowie bei der Bewilligung von Holznutzungen und bei der Gewährung von Subventionen Auflagen zum Schutz des Waldbodens verfügen. Dabei werden den Kantonen gewisse Spielräume belassen, beispielsweise bei der Bestimmung einer zu vermeidenden Bodenschadverdichtung oder der Wahl der konkreten Schutzmassnahmen. Es hat sich gezeigt, dass die gesetzlichen Vorschriften zur Erleichterung der Ausfüllung dieser Spielräume konkretisiert werden sollten. Geeignete Instrumente dafür sind beispielsweise Vollzugshilfen, technische Normen, Branchenvereinbarungen oder Publikationen der Vollzugsbehörden, welche die mit der Waldwirtschaft befassten Kreise direkt informieren. Solche Instrumente haben sich bereits beim physikalischen Bodenschutz im Bereich des Bauwesens bewährt. Die wichtigsten Massnahmen zum Schutz des Waldbodens vor Bodenschadverdichtungen bei der maschinellen Holzernte sind einerseits die Erstellung und Respektierung einer Feinerschliessungsplanung, um möglichst wenig Waldfläche tatsächlich zu belasten, und andererseits eine bodenschonende Bewirtschaftungsweise, um die Belastungen so gering wie möglich zu halten.