- Standardsignatur2754
- TitelStickstoffbedingte Vegetationsveränderungen in einem Eichen-Hainbuchenwald - Ergebnisse aus 18 Jahren Dauerbeobachtung
- Verfasser
- ErscheinungsortAlfeld
- Verlag
- Erscheinungsjahr2009
- SeitenS. 181-188
- Illustrationen6 Abb., 2 Tab., 57 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200160261
- Quelle
- AbstractIn der Nähe von landwirtschaftlichen Nutzflächen wird die Waldbodenvegetation durch Stickstoffeinträge, die in erster Linie aus der Düngung stammen und über die Luft verfrachtet werden, beeinflusst. In der Echinger Lohe, einem inmitten von Ackerland isoliert liegenden Waldgebiet im Nordosten von München, konnte mit Vegetationsaufnahmen die zeitliche Entwicklung der Vegetation auf Dauerbeobachtungsflächen nachvollzogen werden (jeweils 125 Einzelaufnahmen aus den Jahren 1986, 1993, 1998 und 2003).
Die Vegetationsaufnahmen wurden mithilfe einer auf den Arten der Feldschicht basierenden TWINSPAN (Two-Way Indica-tor Species Analysis) und von Ordinationen (DCA) in drei Gruppen eingeteilt. Diese wurden mit Ellenberg-Zeigerwerten auf Unterschiede hinsichtlich der Stickstoffverfügbarkeit untersucht. Es konnte eine deutliche Zunahme des mittleren Stickstoffzeigerwertes von 5,5 (Einheit 1) auf 6,7 (Einheit 3) gefunden werden. Ebenfalls auf eine stickstoffbedingte Vegetationsdifferenzierung deuten die für die 3 ausgewiesenen Vegetationstypen charakteristischen Arten hin: So sind die für Einheit 1 kennzeichnenden Arten Carex montana, C alba und Maianthemum bifolium typisch für eine geringere Stickstoffverfügbarkeit, wogegen die für Einheit 3 charakteristischen Arten Ranunculus lanuginosus, Lamium maculatum, Heracleum sphondylium, Arum maculatum, Asarum europaeum, Corydalis cava und Aegopodium podagraria eine gute bis sehr gute Versorgung mit Stickstoff anzeigen. Zudem konnte durch den Vergleich der Vegetationsaufnahmen von 1986, 1993, 1998 und 2003 festgestellt werden, dass die an eine bessere Stickstoffversorgung angepassten Vegetationsgruppen im Laufe der Zeit an Fläche gewinnen konnten. Betrachtet man die für die drei Vegetationseinheiten typische Baum- und Strauchartenzusammensetzung, so konnte erkannt werden, dass Vegetationsgruppe 3 durch ein verstärktes Vorkommen von Acer pseudoplatanus, Prunus padus und Sambucus nigra gekennzeichnet ist. Hingegen ist in Vegetationsgruppe 1 vermehrt mit Crataegus spec. und Quercus robur zu rechnen Die Vegetationsveränderungen konnten durch zwei Faktoren erklärt werden: Durch den Einfluss der Stickstoffdeposition aus der Luft kommt es zu einer Dominanz von Nitrophyten, die unter stickstoffreichen Bedingungen konkurrenzstärker sind Dieses zeigt sich auch für die Baum- und Strauchschicht, wo es durch eine Veränderung der vertikalen Struktur des Bestandes und der Baumartenzusammensetzung zu einem dichteren Schluss der Baumkronen kommt. Im Bereich der Kronen wird mehr Strahlung absorbiert, am Waldboden wird es dunkler, was zu einer Abnahme von lichtbedürftigen Pflanzenarten führt.
- Schlagwörter
- Klassifikation425.1 (Gase und Schwebestoffe (Rauchschäden))
181.45 (Einflüsse durch Verunreinigungen der Umwelt)
181.21 (Beziehungen zum Licht)
114.521.7 (Vegetation als Weiser; Pflanzengesellschaften (z.B. Cajanders Waldtypen) [Siehe auch 182.3 für Vegetationseinheiten (Gesellschaften usw.): Theorie und 182.4 für Schichtgesellschaften])
176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])
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