- Standardsignatur8042
- Titel25 Jahre Dünenstudien auf den östlichen Kanarischen Inseln
- Verfasser
- ErscheinungsortSt. Augustin
- Verlag
- Erscheinungsjahr2009
- SeitenS. 6-159
- Illustrationen37 Abb., 37 Tab., zahlr. Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200160248
- Quelle
- AbstractAuf den östlichen Kanarischen Inseln treten unterschiedliche Dünenformen auf, vornehmlich in Abhängigkeit von Materialangebot, Lage im Relief und Windregime. Hier wurden seit 1979-1985 bis 2007/2008 Geländeuntersuchungen in ausgewählten Testgebieten durchgeführt, sodass das Forschungsprojekt eine Laufzeit von rund 25 Jahren aufweist. Während dieser Periode waren erhebliche Veränderungen von Dünenform und -dynamik, Sandhaushalt und Texturparametern der Dünensande festzustellen. Im Laufe der langdauernden Untersuchungen fiel ein reichhaltiges Material an Geländebeobachtungen und Messergebnissen an. Die hellen Kalksande der östlichen Kanarischen Inseln entstanden aus bioklastischen Kalkareniten (Paläodünen, Aeolianiten) neogenen und pleistozänen Alters. In Phasen niedriger Meeresspiegelstände wurden biogene Kalkfragmente von den trockengefallenen Schelfrändern auf die Inseln eingeweht. Die heutige Sandverlagerung wird vom unimodalen Passatregime aus NNE beherrscht, wobei Abwandlungen durch das Relief, durch lokale Winde und durch die klimatische Jahresperiodizität auftreten. Gegenstand der Untersuchungen waren die Lage der unterschiedlichen Dünentypen im Gelände sowie die Veränderungen von Dünenform, Dünenbewegung, Sandhaushalt und Dünenmaterial in Zeit und Raum während der letzten Dekaden. Eine mäßige Sandversorgung in Verbindung mit dem unimodalen Windregime ist für die kleinen isolierten Barchane und Schilddünen des Llano de Famaro in Nord-Lanzarote bezeichnend. Hier ist ein negativer Sandhaushalt während der letzten Dekaden unverkennbar. Die mittlere Bewegungsrate der individuellen Dünen beträgt um 20 m/Jahr. Ein sehr reichhaltiges Sandangebot bei weit-unimodalem Windregime bedingt die größeren barchanoiden Transversaldünen im Kern des Sandfeldes von Corralejo/Oliva Beach (NE-Fuerteventura). Die mittlere Bewegungsrate dieser Dünen liegt bei 5-7 m/Jahr über die 28jährige Beobachtungsperiode hinweg. Für die Entwicklung des Sandhaushaltes liegen keine verlässlichen Daten vor. Ein reliefgesteuertes bimodales Windregime bei einer Sandzufuhr von der niedrigen Pared-Landenge ist die Voraussetzung für die langgestreckten Leedünen an der Sotavento-Küste der Jandia-Halbindel (Süd-Fuerteventura). Hier handelt es sich nicht um Wanderdünen, sondern um reliefgebundene quasi-stationäre Formen der Sandverlagerung. Die meridional verlaufende Längsachse der Leedünen ergibt sich als Resultante von küstenparallelen Winden aus NE und Talabwinden aus NNW. Die Leedünen haben in den letzten Dekaden beträchtlich an Größe und Sandvolumen verloren. Das Dünenfeld von Maspalomas im Süden von Gran Canaria wurde lediglich zu Vergleichszwecken in die Studie einbezogen. Ein komplexes Windregime mit zeitweilig gegenläufigen Driftrichtungen lässt im Kern des Sandfeldes Umkehrdünen mit wechselnder Kammasymmetrie entstehen. Die Hauptbewegungsrichtung verläuft von ENE gegen WSW, wobei mittlere Bewegungsraten um 6-8 m/Jahr angegeben werden. Der gegenwärtige Sandhaushalt ist augenscheinlich negativ. Besondere Beachtung wurde auch den Eigenschaften des Dünenmaterials in seiner räumlichen Verbreitung und in seiner zeitlichen Veränderung während der Untersuchungsperiode geschenkt. Über 550 Sandproben wurden analysiert und in die Texturparameter auf phi-Basis (nach Folk und Ward 1957) umgerechnet. Die Eigenschaften der Dünensande werden verglichen und in einer großen Zahl von Tabellen, Diagrammen und Abbildungen dokumentiert. Offenbar gibt es einige Unterschiede in den Eigenschaften der Kalksande gegenüber Quarzsanden.
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