Ökologischer Steckbrief und waldbauliche Bewertung der Buche : AFSV-Arbeitsgruppe Klimawandel, Teilarbeitsgruppe Buche

Alfeld

2009

S. 18-21

2 Abb., 38 Lit. Ang.

Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk

200159753

Aus der aktuellen Verbreitung der Buche lassen sich ökologische Existenzräume und -schwellen erkennen, für die insbesondere die Temperatur- und Feuchtebedingungen maßgeblich sind. Die Differenzierung der Buche in genetisch fixierte Standortsrassen ist in Mitteleuropa gering, vermutlich aber stärker ausgeprägt, wenn isolierte südeuropäische Teilpopulationen mit betrachtet werden. Der Waldbau mit der Buche war bislang relativ wenig von abiotischen oder biotischen Schadfaktoren beeinflusst. In der Nachfolge des Trockenjahres 2003 zeigen jedoch einige Schadinsekten bislang unbekannte, anhaltende Aggressivität. Grundsätzlich ist zu erwarten, dass die Buche in Mitteleuropa noch Anpassungspotenziale an die vorhergesagten Klimaverschiebungen besitzt. Kurz- bis mittelfristig ergeben sich waldbauliche Beschränkungen nur in schon bislang warm-trockenen Naturräumen, in den übrigen Regionen des Hügel- und Berglandes wird die Vitalität und Konkurrenzstärke der Buche noch steigen. Eine drastische Erwärmung oder zunehmende sommerliche Niederschlagsdepression würden aber Buchenwälder auf bedeutender Fläche ausschließen.