Standardsignatur
Titel
Gehölzrückschnitte zur Verbesserung des Hochwasserabflusses und ihre FFH-Verträglichkeit : Vorgehen und Bewertungsmethode in Weichholz-Auenwäldern an der Elbe
Verfasser
Erscheinungsort
Stuttgart
Verlag
Erscheinungsjahr
2009
Seiten
S. 261-270
Illustrationen
5 Abb., 6 Tab., 26 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200159293
Quelle
Abstract
Nach den Hochwasserereignissen Anfang des Jahrhunderts entlang der Elbe war aus wasserwirtschaftlicher Sicht dringender Handlungsbedarf gegeben. Neben dem Bau einer Hochwasserschutzwand ordnete das Niedersächsische Umweltministerium mit einem Erlass vom Juli 2005 an, dass Gehölze, die den Hochwasserabfluss beeinträchtigen, zurückgeschnitten werden müssen. Der Vollzug dieses Erlasses zog eine FFH-Verträglichkeitsuntersuchung der seit dem Erlass erfolgten und zukünftig geplanten Gehölzrückschnitte nach sich. Der Artikel beschreibt die Vorgehensweise und die Bewertungsmethode am Beispiel des überwiegend betroffenen Lebensraumtyps 91E0* des Anhang I der FFH-Richtlinie (Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae)). In der Untersuchung wurde festgestellt, dass der prioritäre Lebensraumtyp ausschließlich in seiner Ausprägung als Weichholz-Auenwald (Salicion albae) betroffen ist – ein Umstand, der für den funktionalen Aspekt des Ausgleichsbedarfs zur Kohärenzsicherung von Natura 2000 bestimmend ist. Der für den Weichholz-Auenwald ermittelte Gesamtverlust unter anteiliger Berücksichtigung gradueller Funktionsverluste durch die Rückschnitte beläuft sich auf insgesamt 17,3 ha und wird als erhebliche Beeinträchtigung für die Erhaltungsziele des Lebensraumtyps eingestuft. Geeignete Ausgleichsmaßnahmen werden vorgeschlagen. Das Gutachten empfiehlt der zuständigen Behörde für das weitere Vorgehen, ein Ausnahmeverfahren bei der EU-Kommission einzuleiten.