- Standardsignatur15026
- TitelProduktivitätsvergleich zwischen Rein- und Mischbeständen aus Fichte und Buche entlang eines ökologischen Gradienten.
- Verfasser
- ErscheinungsortTharandt
- Verlag
- Erscheinungsjahr2009
- SeitenS. 27-38
- Illustrationen12 Abb., 24 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200158972
- Quelle
- AbstractVorliegender Beitrag versucht bisher existierende Mosaiksteine über Wechselwirkungen zwischen Fichte und Buche zu einem Gesamtbild zusammenzufügen. Es wird gezeigt, dass die Baumarten Fichte und Buche in Mischung, je nach Standortbedingungen, deutlich weniger aber auch deutlich mehr Zuwachsleistung pro Fläche und Zeit erbringen können als die jeweiligen Reinbestände. Die Untersuchung erfolgt angesichts des Klimawandels auf der Basis von über 20 langfristigen Versuchsflächen entlang eines weiten ökologischen Gradienten, der von der Schweiz über Süd- und Norddeutschland bis nach Polen reicht. Die Analyse des Zusammenhangs zwischen Mischungseffekt und Bestandesmerkmalen zeigt für die Fichte, dass eine Beimischung von Buche je nach Höhenbonität der Fichte einen positiven oder negativen Mischungseffekt bewirken kann. Auf armen Standorten übt die Beimischung der Buche einen positiven Mischungseffekt aus, der mit zunehmendem Buchenanteil ansteigt. Auf Fichten-Hochleistungsstandorten kann die Beimischung von Buche aber auch einen negativen Effekt auf den Bestandeszuwachs haben. Auf mittleren bis guten Standorten ist der Mischungseffekt für die Fichte eher neutral und läuft auf einen reinen Ersatzeffekt hinaus. Bei der Buche ist das Reaktionsmuster anders: Auch hier hängt der Mischungseffekt von der Standortqualität ab; allerdings ist auf armen Standorten mit einer wesentlich geringeren Mischungsreaktion zu rechnen als auf fruchtbaren Standorten. Unterschiede zur Fichte bestehen weiter darin, dass der Mischungseffekt insgesamt größer, positiver und seltener negativ ausfällt. Offenbar wird das Wachstum der Fichte auf armen Standorten durch Beimischung von Buchen gefördert ("facilitation"). Das Wachstum der Buche wird dagegen durch Beimischung der Fichte besonders auf wüchsigen Standorten durch Konkurrenzreduktion der Buche gefördert ("competitive reduction"). Dass die Fichte auf ärmeren Standorten durch Buchenbeimischung deutlich profitiert, auf fruchtbaren Standorten aber sogar Einbußen erleiden kann, wird folgendermaßen interpretiert: Auf ärmeren Standorten dominieren die positive Effekte der verbesserten Nährstoffversorgung durch die Begünstigungswirkung der Buche. Auf fruchtbaren Standorten dagegen dominieren negative Effekte, da die Buche dort ihre überlegene Expansionskraft im Kronen- und Wurzelraum zu Lasten der Fichte ausspielen kann. Dass die Buche auf fruchtbaren Standorten durch Fichtenbeimischung deutlich profitiert, auf ärmeren Standorten dagegen weniger Vorteil hat, lässt folgende Vermutung zu: Auf fruchtbaren Standorten ist die intra-spezifische Konkurrenz im Buchen-Reinbestand am größten, sodass auch die Konkurrenzminderung durch Beimischung der Fichte am deutlichsten ausfällt. Dagegen ist auf ärmeren der intra-spezifische Ausscheidungskampf geringer, die Struktur reicher und damit auch die entspannende Wirkung einer Fichtenbeimischung zur Buche nicht so groß. Die Ergebnisse und die getroffene Interpretation korrespondieren mit dem von HOLMGREN et al. (1997) und CALLAWAY und WALKER (1997) eingeführten konzeptionellen Modell, wonach Begünstigung am deutlichsten auf ärmeren, limitierten Standorten zu finden ist und Konkurrenzreduktion durch Mischung am deutlichsten auf reichen, fruchtbaren Standorten auftritt.
- Schlagwörter
- Klassifikation562 (Massenzuwachs)
547 (Beziehung der forstlichen Standortsgüte zur Holzerzeugung)
181.34 (Beziehungen zu Bodennährstoffen und zur Chemie des Bodens)
181.41 (Pflanzenkonkurrenz, Allelopathie, usw.)
228.2 (Reine Bestände)
228.3 (Gemischte Bestände)
174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])
176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])
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