Standardsignatur
Titel
Luftbildauswertung zum Einfluss der Geländemorphologie auf Trockenschäden im Kronenraum
Verfasser
Erscheinungsort
Freiburg im Breisgau
Verlag
Erscheinungsjahr
2009
Seiten
S. 181-195
Illustrationen
7 Abb., 2 Tab., 7 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200158641
Quelle
Abstract
Für vier Überfliegungsgebiete um die Stationen des EU Level Il-Stoffflussmessnetzes Heidelberg, Esslingen, Ochsenhausen und Conventwald liegen vollflächige Color-Infrarot-Luftbilder aus dem Sommer 2004 vor. Diese ermöglichen die sowohl räumlich hoch auflösende (Rasterweite 20x20 cm) als flächendeckende (Überfliegungsflächen 100 bis 200 km2) Identifikation von geschädigten Kronen- und Kronenteilen. In der hier vorgestellten Untersuchung wurden die räumlichen Muster der identifizierten Kronenschäden analysiert und die auslösenden geländemorphologischen, klimatischen und hydrologischen Faktoren bestimmt. Die bisherigen Auswertungen geben einen ersten Hinweis darauf, dass die Geländemorphologie das räumliche Auftreten der Absterbeerscheinungen zumindest teilweise erklären kann. Als wesentliche Einflussfaktoren auf die Ausprägung von Kronenschäden erwiesen sich neben der Exponiertheit eines Geländepunktes (bestimmt durch seine Exposition sowie verschiedene Varianten des Topographischen Expositionsindexes) die einfallende Globalstrahlung, der Abstand zum Fließgewässer, der Topographische Feuchteindex, die Lage am Hang und die Hangneigung. Mit Hilfe von Clusteranalysen (Classification and Regression Trees = CART) konnten für diese Geländeparameter Grenzwerte identifiziert werden, bei deren Unter- bzw. Überschreitung die Auftretenswahrscheinlichkeit von Kronenschäden deutlich ansteigt. Mit hoher Vorhersagegüte konnten Geländesituationen ausgegrenzt werden, für welche ein sehr geringes Risiko von Trockenschäden besteht (d.h. Kombinationen von Geländemerkmalen, in denen in allen Überfliegungsgebieten keine oder sehr wenige Kronenschäden identifiziert wurden). Eine derartige Ausgrenzung von Flächen mit erhöhtem oder stark erhöhtem Risiko von Kronenschäden ist deutlich unsicherer. Dies deutet darauf hin, dass geländemorphologische Merkmale alleine nicht ausreichen, um die Entstehung von Kronenschäden bei extremen Witterungslagen zu erklären. Aus diesem Grund wird die hier vorgestellte Untersuchung derzeit um eine flächige Modellierung des Bodenwasserhaushalts erweitert. Es wird erwartet, dass die Berücksichtigung der bodenhydrologischen Situation zum einen die Erklärungsgüte der CART steigert und zum anderen auch Grenzwerte für kritische Bodenwasserzustände abgeleitet werden können, für welche das Risiko für Kronenschäden stark ansteigt.