Standardsignatur
Titel
Nutzbare Feldkapazität in Forstböden Bayerns - Abschätzung von Klimaeffekten
Verfasser
Erscheinungsort
Freiburg im Breisgau
Verlag
Erscheinungsjahr
2009
Seiten
S. 145-159
Illustrationen
6 Abb., 3 Tab., 18 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200158639
Quelle
Abstract
Vor dem Hintergrund prognostizierter Zunahmen von Temperatur und gebietsweisen Abnahmen von Niederschlag in den nächsten Dekaden kommt der Betrachtung der verschärften Trockenstressgefährdung in der Waldwirtschaft erhöhte Bedeutung zu. Kennwerte des Bodenwasserhaushalts, wie beispielsweise die nutzbare Feldkapazität, können als ergänzende Informationsgrundlage für eine möglichst standortgerechte Baumartenauswahl herangezogen werden. Da für das bayerische Staatsgebiet nur eine begrenzte Anzahl direkter nFK-Bestimmungen vorliegt, wurden verschiedene kontinuierliche und diskrete Pedotransferfunktionen zur Ableitung der nFK getestet. Der mittlere Quadratwurzelfehler diente als Entscheidungskriterium für die Auswahl der Pedotransferfunktion. Mit einer hinreichend genauen Abschätzung von ʼ 8.3 Vol. % wurden anhand der Daten zu Bodenart, Trockenrohdichte und Gehalt organischen Kohlenstoffs die nFK-Werte abgeschätzt. Der nFK-verringernde Effekt einer klimabedingten C-Zehrung wurde für den Kalibrierungsdatensatz abgeleitet. Die bis zur maximalen Wurzeltiefe (Fichte) extrapolierten Mess- und Schätzwerte wurden mittels Indikatorkriging in die Fläche übertragen. Erhöhte nFK-Werte im effektiven Wurzelraum treten v.a. in im östlichen Fichtelgebirge, dem Oberpfälzer Wald und dem Bayerischen Wald auf, die tiefentwickelte Braunerden aufweisen. Ostschwaben, die Fränkische Alb und das mittel fränkische Sandsteinkeupergebiet sind verbreitet durch flachgründige oder staunasse Böden und daher durch vergleichsweise geringe nFKWe-Werte gekennzeichnet. Vor dem Hintergrund relativ geringer Jahresniederschlage in Nordwestbayern und z.T. beträchtlicher Abnahmen des prognostizierten Jahresniederschlags unterstreichen die geringen nFK-Werte dieser Region die Sinnhaftigkeit eines standortgerechten Waldbaus zur Minimierung von Trockenstress, wobei die zusätzliche nFK-Abnahme von etwa 0.9 Vol. % durch verstärkte C-Zehrung von untergeordneter Bedeutung ist.