Standardsignatur
Titel
Modellierung und Regionalisierung des Standortswasserhaushaltes von Wäldern im Mittelgebirge
Verfasser
Erscheinungsort
Freiburg im Breisgau
Verlag
Erscheinungsjahr
2009
Seiten
S. 123-134
Illustrationen
5 Abb., 1 Tab., 30 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200158637
Quelle
Abstract
Ein Modellsystem zur räumlich-verteilten Berechnung und Regionalisierung des Wasser-haushaltes von Waldstandorten wurde erstellt und getestet. Dies stellt die Basis für den Auf-bau eines modellgestützten, übertragbaren Verfahrens zur Klassifikation von Waldstandorten dar. Die Bewertung des Wasserhaushaltes erfordert, den Fokus eher auf Einzeljahre und extreme Jahre als auf langjährige, mittlere Bedingungen zu legen. Unsere Modellrechnungen zeigten außerdem, dass die geländebedingte Ausprägung kleinklimatischer Effekte nicht zu vernachlässigende Unterschiede im Wasserhaushalt bewirken kann. Die Bewertung des Wasserhaushaltes (WH) durch im Modell implementierte Indikatoren scheint erfolgver-sprechend. Unterschiede im WH können nachvollziehbar quantifiziert werden, wobei diese Unterschiede im WH auch räumlich in Form von neuen Standortskarten visualisiert werden können. Mit dem neu entwickelten Modellsystem lässt sich zudem der Einfluss der Änderung des Klimas und der Bewirtschaftung auf den Wasserhaushalt abbilden. Gegenwärtig anerkannte Verfahren zur Bewertung des Wasserhaushaltes von Waldstandorten sind qualitativ, statisch und stark subjektiv. Die Bewertung der Wasserverfügbarkeit beruht dabei meist auf mittleren Boden- und Wuchsverhältnissen bei stabilen klimatischen Bedingungen, wobei klimatische Extreme (z.B. Dürre) vernachlässigt werden. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass die Wirkungen des Klimawandels oder der forstlichen Bewirtschaftung nicht angemessen berücksichtigt werden können. Um diese Defizite zu beheben, wird aufbauend auf den bisherigen, methodischen Arbeiten im Testgebiet Tharandter Wald (Sachsen) ein überregional einheitliches Verfahren der Klassifikation des Standortswasserhaushalts entwickelt. Hierfür ist die Interpretation der im Modellsystem implementierten Indikatoren im Hinblick auf den Standortsfaktor Wasser (Ausschöpfung des Bodenwasservorrats, Einschränkung der Transpiration, Auftreten von Staunässe) durch Aufstellung von Zusammenhängen zwischen den Indikatoren und wachstumskundlichen Kenngrößen zu verbessern. Schließlich sollen diese Indikatoren mit physiologisch definierten Schwellenwerten verknüpft, die Bewertungsgrößen skaliert bzw. klassifiziert und damit auch für die forstliche Anwendung nutzbar werden.