Die Almen und Bergmähder nehmen in Österreich rund 860.000 ha ein; dies entspricht 11 % der Gesamtfläche Österreichs. Almböden haben somit in Österreich zumindest flächenmäßig eine relativ große Bedeutung. Die vorherrschenden Bodentypen sind Ranker, Pararendzinen, Rendzinen, Braunerden, Kalkbraunlehme und Haftnässe-Pseudogleye. Die wichtigsten Humusformen sind Mull, Feucht-Mull, mullartiger Moder und mullartiger Feucht-Moder. Der Bodenwasserhaushalt ist häufig frisch (ausgeglichen) oder krumenwechselfeucht. Die Krumenwechselfeuchtigkeit resultiert entweder aus einer intensiven Trittbelastung oder aus einer langanhaltenden nivigenen Staunässe. Daher sind krumenpseudovergleyte Braunerden oder Kalkbraunlehme sowie Haftnässe-Pseudogleye im Almbereich häufige und weit verbreitete Bodentypen. Almböden weisen im A-Horizont in der Regel hohe Humusgehalte auf. Die Durchwurzelungstiefe des Bodens nimmt von der planaren bis in die alpine Stufe ständig ab und die Durchwurzelung der oberen Bodenschicht zu. Damit verbunden sind ein Absinken der Nährstoffausnützung im Unterboden und eine Zunahme des Humusgehaltes im Oberboden mit steigender Seehöhe. Für den Humusreichtum der Almböden im A-Horizont ist aber auch die niedrige Bodentemperatur und die langanhaltende Staunässe im Frühjahr zur Zeit der Schneeschmelze verantwortlich, weil dadurch die Mineralisierung der organischen Substanz gehemmt ist. Auch der Gesamtgehalt an Stickstoff ist im Allgemeinen sehr hoch. Allerdings liegt der Stickstoff im A-Horizont der Almböden beinahe zu 100 % in organisch gebundener Form vor. Den großen Stickstoff-Reserven im Humus stehen somit überaus geringe Mengen an mineralischem Stickstoff gegenüber. Auf Almstandorten ist somit nicht die Stickstoff-Menge im Boden, sondern die geringe Wärme der produktionsbegrenzende Faktor. Die Almböden besitzen im A-Horizont wegen des hohen Humusgehaltes vorwiegend eine pH-abhängige, variable Ladung. Daher ist ihre effektive Kationenaustauschkapazität nicht nur vom Humusgehalt und von der Bodenart, sondern sehr wesentlich auch vom pH-Wert abhängig. Mit sinkendem pH-Wert nimmt die effektive Kationenaustauschkapazität stark ab, weil die variable Ladung zunehmend protoniert wird. Damit verbunden ist ein kleineres Angebot an bestimmten kationischen Nährstoffen (insbesondere Kalzium und Magnesium). Mit sinkendem pH-Wert nimmt im A-Horizont von Almböden die Kalzium-Sättigung ab, während die Aluminium-Sättigung insbesondere unterhalb pH 4.2 stark ansteigt; auch die Kalium-Sättigung nimmt leicht zu. Ein wesentliches Merkmal ungedüngter, stark versauerter Almböden ist daher ein relativer Kalium-Überschuss am Sorptionskomplex. Die Ursachen und Konsequenzen für die Bodenstruktur, das Pflanzenwachstum und die Düngung werden diskutiert.