Standardsignatur
Titel
Bodenentwicklung im Bereich der Donauauen und Veränderungen der Retentionseigenschaften für Schadstoffe mit der Zeit
Verfasser
Erscheinungsort
Wien
Verlag
Erscheinungsjahr
2009
Seiten
S. 6
Material
Artikel aus einem BuchUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200158589
Quelle
Abstract
Auenökosysteme sind besonders dynamisch in Hinblick auf die biogeochemischen Kreisläufe. Sie verbinden terrestrische mit aquatischen Systemen und sind häufig wichtige Senken und/oder Quellen für anorganische und organische Schadstoffe. Es wird immer klarer, dass Auenökosysteme eine wichtige Rolle in der Funktion von und dem Schadstoffverhalten in Flusseinzugsgebieten spielen. Trotz der relativ geringen Flächenausdehnung auf den Kontinenten wurde deren Rolle in der globalen Schadstoffdynamik wahrscheinlich unterschätzt. Ein wichtiger Faktor, der das Schadstoffverhalten in den Auenökosystemen beeinflusst ist die zeitliche Entwicklung der Auenböden selbst. Diese ist sowohl in einem historischen als auch in einem saisonalen Zusammenhang wichtig, um Ursachen und Auswirkungen von Überschwemmungen zu verstehen. Die Langzeitentwicklung von Auenböden und ihrer Eigenschaften wurden im Rahmen des EU-Projektes AQUATERRA in den letzten fünf Jahren untersucht. Dazu wurde unter anderem eine Chronosequenz im Nationalpark Donauauen angelegt und mit verschiedenen Methoden datiert. Die Datierungen erlauben, die Entwicklung der Bodeneigenschaften als Funktionen der Zeit zu quantifizieren. So konnte etwa die Akkumulation der bodenorganischen Substanz über 2800 Jahre nachvollzogen werden, wie auch die Entstehung der sekundären Eisenoxide und der Umwandlung von apatitischem Phosphor in die organische Phosphorfraktion. Die Veränderungen dieser Bodeneigenschaften zogen auch deutliche Veränderungen der Retentionseigenschaften der Böden für Schwermetalle und organische Schadstoffe nach sich, die durch entsprechende Adsorptionsversuche und tlw. sequenzielle Extraktionen quantifiziert wurden. Insbesondere die Akkumulation der organischen Substanz und die Entstehung der pedogenen Oxide beeinflussten die Schwermetallretention deutlich positiv. Bei den organische Schadstoffen steht die organische Bodensubstanz dabei im Vordergrund.