- Standardsignatur629
- TitelAction du sylviculteur par la coupe jardinatoire dans les peuplements jardinée
- Verfasser
- ErscheinungsortZürich
- Verlag
- Erscheinungsjahr1968
- SeitenS. 847-891
- Illustrationen26 Abb., 31 Tab., 35 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200158512
- Quelle
- AbstractDie Plenterung als Betriebsart ist in ihrem technischen Gehalt dadurch charakterisiert, daß jeder Eingriff in einem (Plenter-) Bestand verschiedene Funktionen gleichzeitig zu erfüllen hat. Funktionen, die bei der Bestimmung der jeweiligen Aushiebe einzeln oder in verschiedenen Kombinationen maßgebend sein können. Nach H. Leibundgut (23, 27) lassen sich die Funkionen gliedern in: 1. Auslese, 2. Verjüngung, 3. strukturelle Ausforung und 4. Ernte. Der Verfasser doeses Aufsatzes fügt als fünfte Gruppe jene der bestandeshygienischen Eingriffe bei, was eine Unterteilung der Funktion "Ernte" bedeutet. Gegenstand vorliegender Untersuchung war, abzuklären, mit welcher Häufigkeit die verschiedenen Kriterien bei der Bestimmung der jeweiligen Aushiebe zur Anwendung kommen und welche Intensitäten sie erreichen. Als "Intensität" ist dabei definiert: Das Verhältnis der innerhalb einer Durchmesserstufe angezeichneten bäume zur vorhandenen Gesamtstammzahl in der entsprechenden Durchmesserstufe. Als "Häufigkeit" ist definiert das Verhältnis der innerhalb einer Durchmesserstufe angezeichneten Bäume zur Gesamtzahl der angezeichneten Bäume. Die Ergebnisse zeigen, daß eine starke Interdependenz zwischen den verschiedenen Funktionen der Plenterung besteht. Die Eingriffe ähneln sich häufig, weil über dem rein quantiativ-funktionellen Aspekt der zielgerichtete willen des Wirtschafters steht. Häufig lassen sich zwei oder drei Funktionen in ein- und demselben Eingriff erkennen, aber nur selten kommt es vor, daß alle Gesichtspunkte gleichzeitig ein einem Eingriff kumuliert sind. Am häufigsten sind die Funktionen "Auslese" und "strukturelle Ausformung" gekoppelt; das Kriterium "Verjüngung" tritt weniger häufig kombiniert mit anderen Funktionen auf, während "Ernte" und "bestandeshygienischer Eingriff" fast immer als alleinige, nicht anderweitig gekoppelte Gesichtspunkte festzustellen sind. Die "Intensität" der Eingriffe, pauschal betrachtet erstreckt sich ohne wesentliche Schwerpunktbildungen über alle Durchmesserstufen; sie ist vor allem abhängig vom örtlich vorhandenen Holzvorrat. Getrennt nach Funktionen lassen sich dagegen verhältnismäßig eng umgrenzte Einflußbereiche nach Durchmesser- und Höhen-Klassen erkennen. Auslesefunktion: Sie tritt nur innerhalb der Brusthöhendurchmesser von 15 bis 50 cm mit einer duetlichen Schwerpunktszone zwischen 30 und 40 cm als Anzeichnungsargument in Erscheinung. Bezogen auf die Baumhöhen spielt die Aulese die wichtigste Rolle in der Mittelschicht, die im untersuchten Beispiel zwischen 23 und 30 m liegt. Verjüngungsfunktion: Sie ist als Kriterium der Anzeichnung praktisch über alle Durchmesser- und Höhenstufen festzustellen. Eine gewisse Häufung von Aushieben, die der Verjüngung dienen, läßt sich in der Brusthöhen-Durchmesserklasse zwischen 15 und 35 cm erkennen; sie umfaßt gleichzeitig die Unter- und die Mittelschicht, daß heißt die Baumhöhen zwischen 7 und 10 m bzw. 13 und 22 m. Strukturausformungsfunktion: Dieses Argument weist eine sehr ausgesprochene Häufung innerhalb der Brusthöhen-Durchmesserklasse 40 bis 65 cm und den Baumhöhen zwischen 25 und 40 m der Oberschicht auf. Erntefunktion: Bezogen auf die Brusthöhendurchmesser besteht ein eindeutiges Vorwiegen dieses Argumentes zwischen 70 und 90 cm, während bezogen auf die Baumhöhen zwei Schwerpunktbereiche erkennbar sind: In der Mittelschicht zwischen 21 und 26 m und in der Oberschicht zwischen 30 und 40 m. Hygienefunktion: Als zangsläufig sporadisches Ereignis besteht für dieses Argument keinerlei deutliches vorwiegen der Intensität. Im untersuchten Beispiel ergibt die Auswertung ein deutliches Überwiegen der Eingriffe mit Verjüngungsfunktion. Unter sich verglichen, sind für die Kriterien folgende Häufigkeiten festzustellen: Häufigkeit: 5,4, Funktion: Verjüngung; Häufigkeit: 3,0, Funktion: Strukturelle Ausformung; Häufigkeit: 2,6, Funktion: Ernte; Häufigkeit: 2,3, Funktion: Auslese; Häufigkeit: 1,0, Funktion: Bestandeshygiene. Das heißt: Aus einem Eingriff, der durch bestandeshygiene Gründe bedingt ist, fallen 2,3 Ausles, 2,6 Ernte- usw. -Eingriffe. Im Verlauf der sich folgenden Einrichtungsperioden hat sich die waldbauliche Tätigkeit sowohl nach Intensität wie nach Häufigkeit der maßgebenden Anzeichnungsarguemente verändert. Die Plenterstruktur ist in Couvet kein zufälliges Ereignis, sondern das Resultat einer konsequenten Zielstrebigkeit. Zu Beginn des bewußten Hinarbeitens auf die Plenterstruktur (1890/91) wurden von den waldbaulichen Eingriffen die unteren Durchmesserstufen mehr betroffen, weil dort der höchste Wirkungsgrad hinsichtlich der Zielsetzung zu erzielen war. Erst später begannen sich die Eingriffe zu differenzieren, abhängig von der fortschreitenden Entwicklung der Bestände in der gewünschten Richtung. Dies läßt sich feststellen anhand der bei der Nutzung angefallenen Durchmesser. Je besser der strukturelle Gleichgewichtszustand der Bestände wird, je mehr sich also die Stammzahlkurve der berechenbaren Normalverteilung nähert, um so ausgeglichener werden die waldbaulichen Eingriffe, bezogen auf die nachträglich noch erfaßbaren, quantitativen Argumente. Das in dieser Richtung besonders untersuchte Beispiel, die Abteilung 1/14 in Couvet, zeigt heute, nach rund 80 Jahren planvoller waldbaulicher Arbeit, eine hohe Stabilität der Vorratshöhe und eine gute Ausgeglichenheit der Stammzahl und des Vorrates nach Stärkeklassen. Die Holzernte entspricht nunmehr weitgehend dem zuwachs, was zusätzlich zur Konstanz der waldbaulichen Eingriffe beiträgt. Die nach W. Schädelin (34) wichtigste Charakteristik des Plenterwaldes, die der "Dauer" kommt damit zum Ausdruck: "Dauernd optimaler Stufenschluß, dauernd höchste Werterzeugung". Es ist selbstverständlich, daß die Ergebnisse einer solchen Untersuchung in anderen Plenterwäldern anders sein müßten, je nach Struktur- und Pflegezustand.
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