- Standardsignatur629
- TitelLa coltura del pioppa nel cantone Ticino
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1956
- SeitenS. 472-480
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200158360
- Quelle
- AbstractPopulus tremula findet sich in natürlicher Verbreitung da und dort im Tessin. Leider ist sie, trotz ihres unbestreitbaren Nutzens als Hilfsbaumart in Gebirgswaldaufforstungen, bisher niemals künstlich eingebracht worden. Hinfort soll ihr, nachdem sich die Schwierigkeiten ihrer Anzucht in Pflanzengarten als durchaus überwindbar herausgestellt haben, vermehrte Aufmerksamkeit geschenkt werden. Populus nigra und alba dagegen finden sich natürlichweise häufig den Flüssen entlang sowie im Mendrisiotto und vor allem in der Ebene von Magadino. In der Vergangenheit wurde die Pappelnachzucht reichlich primitiv gehandhabt: man nahm einfach ganz junge Zweige von Stockausschlägen oder frisch gefällten Bäumen und steckte sie in die Erde. Die eigentliche Pappelkultur beginnt im Tessin, angeregt durch den verstorbenen Eidg. Oberforstinspektor Dr. E. Heß, im Jahre 1945, wobei man vornehmlich auf die, sowohl in waldbaulicher wie in wirtschaftlicher Hinsicht, sehr geeigneten Böden der Magadino-Ebene zurückgriff; dort wurde auch ein eigener Pappel-Pflanzgarten eingerichtet. Von dem bisher verwendeten Pflanzenmaterial hat sich ein Teil des aus Yverdon bezogenen bis heute gut bewährt und kann als das beste angesprochen werden, über das wir gegenwärtig verfügen. Des weiteren haben die aus Casale Monferrato stammenden Klone ziemlich gute Erfolge gezeitigt, wenngleich sie eine gewisse Tendenz zur Zwieselbildung aufweisen. Seit 4 Jahren arbeiten wir auch mit einheimischen Klonen aus der Magadino-Ebene, welche Gutes versprechen; ein Urteil wäre freilich verfrüht. Unsere ausgedehntesten Pappelpflanzungen finden sich entlang dem Tessin auf einer Fläche von 58 ha. Die normalen Pflanzabstände betagen 7X8 m, für zur Papierholzlieferung bestimmte Bestände weniger; letzteres zudem auch in vereinzelten Fällen, wo das zu Verfügung stehende Terrain eng begrenzt ist und der erste Niederwaldschlag der Nebenholzarten Gelgenheit zur Durchforstung auch der Pappelpflanzung bietet. Was den Kronenschnitt angeht, so haben uns die gemachten Erfahrungen zur Vorsicht angeleitet; wir beschränken und jetzt gewöhnlich auf die Ausmerzung eines zweite Gipfeltriebes in den ersten 2 bis 3 Jahren. In einigen Fällen sind auch Köpfungen vorgenommen worden, eine Maßnahme, die - wenngleich von Prof. Piccarolo empfohlen - durchaus nicht die Regel bilden kann. An Feinden tritt der große Pappelbock (Saperda carcharias) in nennenwertem Umfang auf, doch bereitet seine direkte Bekämpfung im allgemeinen keine großen Schwierigkeiten. Pfähle für die jungen Heister erwiesen sich als überflüssig, ja eher als schädlich, eine Düngung mit Lonza-Volldünger (100 g pro Heister) als nützlich. Für die Zukunft sollen die bisherigen Erfahrungen ausgewertet werden: Es gilt, eine genaue Klonkontrolle in den erfolgten Anpflanzungen darchzuführen, welche sich auch auf die vielversprechenden einheimischen Pappeln auszudehnen hat. Die Pflege der Pflanzungen ist mit allen Mittel zu fördern. Endlich steht im Tessin noch ein weiter Raum für neue Pappelanpflanzungen zur Verfügung, wobei wir an die Anlage von Windschutzstreifen in der Magadino-Ebene denken, weiterhin an diePflanzung entlang einiger Kantons- und Güterzusammenlegungs-Straßen und schließlich auch an jene inItalien sehr gebräuchliche Form der Mischkulturen von Pappelanbau und landwirtschaftlichen Erzeugnissen, die - abgesehen vom hohen Reinertrag der Pappel selber - auch andere, gewichtige Vorteile für sich haben, von denen es unsere Landwirtschaftliche Bevölkerung erst noch zu überzeugen gilt.
- Schlagwörter
- Klassifikation238 (Baumanlagen, die eine besondere Behandlung erfordern (z.B. Pappelpflanzungen, Wurzelholz von Erica arborea usw.). Biomasse. [Einschl. plantagenmässiger Anbau und Schnellwuchsbetrieb sowie Angaben über dafür geeignete Baumarten. (Nur für allgemeine Darstellungen über diesen Sachverhalt. Einzelmassnahmen sind jedoch in erster Linie mit den ihnen entsprechenden Nummern zu klassifizieren, z.B. bei Astung mit 245.1)].)
176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])
[494] (Schweiz)
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