- Standardsignatur1265
- TitelEinfluß der Herkunft des Samens auf die Eigenschaften forstlicher Holzgewächse : DIE BUCHE
- Verfasser
- ErscheinungsortBirmensdorf
- Verlag
- Erscheinungsjahr1948
- SeitenS. 287-326
- Illustrationen12 Abb., 6 Tab., 27 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200157771
- Quelle
- AbstractEngler, der frühere Leiter unserer Versuchsanstalt, hat seit Beginn dieses Jahrhunderts, bis zu seinem allzufrüh erfolgten Hinscheiden im Jahre 1923, jede bessere Budienmast benützt, um Kulturversuche mit Buchen verschiedener Herkunft auszuführen, Ueber die Ergebnisse einiger Versuche sei hier kurz berichtet. 1. Der Abgang von Pflanzen in den ersten Jahren nach der Kultur kann weitgehend die Entwicklung junger Bestände beherrschen. Dies zeigte sich besonders klar bei den Kulturen im Aufforstungsgebiet der Studmatten bei Magglingen, 1050 m ü. M., wo namentlich die ausTieflagen stammenden frühtreibenden Buchen bei dem rauhen Klima großen Abgang erlitten, während sich die aus Hochlagen stammenden Buchen als lebenstüchtiger erwiesen. Aber schon da zeigte es sich, daß Ausnahmen von der Regel vorkommen, die sich nur durch individuelle Eigenschaften der Samenmutterbäume erklären lassen. Der zufällige Abgang in einer Kultur kann aber auch sehr von den zufälligen Boden- und Witterungsverhältnissen bei der Pflanzung und durch die Pflanzungsart bedingt sein. Unsere Spaltpflanzungen mit Buchen zeigten weniger Ausfall als die Lochpflanzungen. 2. Die Höhenentwicklung der Buchen ist sehr verschieden je nach deren Herkunft. Buchen vom nördlichen Teil des Verbreitungsgebietes und solche aus Hochlagen wachsen langsamer als solche aus Tieflagen des mittleren Teiles des Verbreitungsgebietes. Die Alpenvorlandbuchen aus dem Sihlwald und vom Käferberg bei Zürich sind im allgemeinen raschwüchsiger als Jurabuchen aus ähnlichen Höhenlagen, Auf den sehr rauhen Studmatten haben die Buchen aus den höchsten Lagen den besten Zuwachs geleistet, weil sie am lebenstüchtigsten waren und infolgedessen weniger unter den ungünstigen Verhältnissen des Standortes litten, als die eigentlich raschwüchsigen Buchen aus Tieflagen, Ein kahler Standort im Gebirg ist viel rauher als ein solcher unter dem Schutz eines Waldbestandes gleicher Höhe über Meer, Man müßte also für eine Aufforstung auf kahler Fläche Pflanzenmaterial verwenden, das aus größerer Meereshöhe stammt, als sie der Kulturort aufweist, sofern man nicht, einzig riditig, zuerst einen Schutzbestand schaffen will. Bei allen Versuchen zeigen sich Ausnahmen von der Regel. Auf der Roggenfluh, auf 910mü.M.. wachsen z, B, die Buchen vom Sihlwald und vom Käferberg als Edeltieflagenrassen am raschesten, ungefähr so gut, wie die von Sachsein aus 850 m ü. M., aber anderseits zeigen die Nachkommen der Studbuchen aus dem Genttal, von 1500 m ü. M., größeren Zuwachs als die Buchen vom Jurafuß bei Oberbipp, 500 m ü. M. In den Kulturen von Lengnau und Oberweningen hat sich neuerdings gezeigt, daß sich die Buchen vom Sihlwald und vom Käferberg auf nicht zu extremen Standorten meistens bewähren. Diese Pflanzungen ergaben ferner, daß von den in den Spalt gesetzten Buchen nicht nur weniger eingingen, sondern daß die verbleibenden audi einen größeren HöhenZuwachs aufwiesen als die ins Loch gepflanzteu Buchen gleicher Herkunft. Lichtere junge Bestände besitzen bei sonst ähnlichen Umständen meistens größere Durchmesser. Die bessere Bonität eines StandOrtes zeigt sich in jungen Beständen mehr in der günstigeren Höhenentwicklung als beim Durchmesserzuwachs, Die Buchenherkünfte, die sich auf einem gegebenen Standort bezüglich Abgang und Höhenzuwachs am besten bewähren, besitzen auch den höchsten Schlankheitsgrad, Die Buchen des Unterstandes sind im Mittel schlanker als die des Oberstandes. Buchenherkünfte, die sich auf einem Standort bewähren, also wenig Abgang aufweisen und guten Zuwachs leisten, beginnen verhältnismäßig früh mit der Astreinigung, während nicht standortsgemäße Buchenrassen oft noch im Alter von 40 Jahren bis auf den Boden beastet sind.
- Schlagwörter
- Klassifikation
Hierarchie-Browser