- Standardsignatur1265
- TitelFrühere Verbreitung der Holzarten und einstige Waldgrenze im Kanton Wallis : II. Mittelwallis
- Verfasser
- ErscheinungsortBirmensdorf
- Verlag
- Erscheinungsjahr1951
- SeitenS. 287-347
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200157739
- Quelle
- AbstractHolzartennamen bringt als älteste Urkunde die aus dem Familienarchiv de Torrenté stammende «Sentence arbitrale» von 1306; als wichtigste Arten nennt sie (neben den Erlen der Inseln): «daylles, sappins, laries, warnyos», also Föhren, Fichten, Lärchen und Tannen. Das Urteil bezieht sich auf die Gegend «a Morgia usque ad Ysernam», d. h. das Gebiet der Gemeinden Saviese und Conthey zwischen Morge und Lizerne. Auch Simler spricht in seiner «Vallesiae descriptio» 1574 hauptsächlich von La, dann von Föh, Fi, Ta «und andern auf den Alpen häufigen Bäumen»: «Silvae abundant larice... praeterea pinu, picea, abiete, aliisque arboribus quae alpibus frequentes sunt.» Unter letzteren ist zweifellos Angabe der Arve inbegriffen; überdies zählt er zahlreiche Obstarten auf. Daß 1306 die Arve fehlte, ist klar, denn sie war und blieb Baum der Waldgrenze; im dort gemeinten Gebiet ist sie überhaujtt fast ganz fehlend. Daß Eiche, Buche, Edelkastanie nicht genannt wurden, von denen die beiden letztern die Gegend gerade noch erreichen, suchten wir aus den frühmittelIterlichen Anschauungen vom Wald und seiner damaligen Benutzung zu erklären. Die fruchttragenden Laubhölzer galten nicht als Forst, sondern gehörten zur LandWirtschaft; bis zur Einfuhr der Kartoffel um 1760 mußten sie das unentbehrliche Acherum liefern; unter ihnen wurde geweidet und gemäht. Alles ausschlagsfähige Laubholz aber wurde in ganz niedriger Umtriebszeit bewirtschaftet und mußte beständig an Brennholz und an Holz für die zahllosen täglichen Bedürfnisse der Handwerker, Bauern und Winzer hergeben, was in kleinen Sortimenten überhaupt zu holen war. Im mittleren Wallis erscheinen so urkundlich stets Birken, Erlen und Flaumeichen, denen sich vom Rhoneknic abwärts zum Leman alle andern Laubhölzer (auch Hagebu) beimischen; sie bilden dort die Raspenwälder oder «Rapes», eine typische Art des Niederwaldes. Auch in den laubholzarmen Gegenden des trockenen WalIis läßt sich diese Auffassung zurückverfolgen. Denn wenn eine Urkunde für Chamoson von 1323 aus dem Archiv Valere, die der wohl ältesten Einschränkung der Viehweide wegen bemerkenswert ist, für Rodungen («essert») nur drei Waldarten unterscheidet: nigra nemora, insulae, genevrina, so bedeutet das: Nadel-Hochwald, ErlenBirken-Niederwald und Felsenheide mit Wacholdergestrüpp. Unser Forschen nach dem Wandel und Wechsel im einstigen Walliser Wald ererhofft, muß sie im Kamof der Arten miteinander suchen, in ihrem Siewn oder erhofft, muß sie im Kampf der Arten miteinander suchen, in ihrem Siegen oder Unterliegen, Vorrücken oder Zurückgedrängtwerden, in ihrer wechselnden Mischung und — vielleicht — in ihrem Entarten. «Successionen» können pflanzensoziologisch, bodenkundlich, klimatisch bedingt sein, ebenso aber auch durch menschliche und tieTische Einwirkungen. Mit den geschichtlich feststellbaren Einflüssen haben wir uns Ursachen Hand in Hand. Hier kann nur Einzelnes angedeutet werden: wir müssen auf Ursachen Hand in Hand. Hier kann nur Einzelnes angedeutet werden; wir müssen auf den Text und die Zusammenfassungen der Abschnitte verweisen. den Text und die Zusammenfassungen der Abschnitte verweisen.
- Schlagwörter
- Klassifikation
Hierarchie-Browser