- Standardsignatur1265
- TitelAufastungsversuche in gleichaltrigen Nadelholzbeständen des schweizerischen Mittellandes
- Verfasser
- ErscheinungsortBirmensdorf
- Verlag
- Erscheinungsjahr1952
- SeitenS. 271-354
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200157730
- Quelle
- Abstract1. Die Geschichte der Aufastung reicht in Europa bis ins 18. Jahrhundert zurück. Zeilen, in denen diese waldbauliche Maßnahme in hoher Blüte stand, wechseln dabei ab mit Epochen, in welchen sie beinahe in Vergessenheit geriet. Auch Ziel und Zweck der Aufastung haben im Laufe der Zeit tiefgreifende Wandlungen durchgemacht. Heute steht im Vordergrund des Astungsproblems die Erzielung astreinen, geradfaserigen Qualitätsholzes in gleichaltrigen Nadelholz-, vorab Fichtenbeständen, bei denen, auf dem Wege der Bestandeserziehung allein, der gewünschte Grad von Astreinheit nicht erreicht werden kann. 2. Anregungen aus der Praxis folgend, begann die forstliche Versuchsanstalt im Jahre 1929 mit der Anlage von Aufastungsversuchsflächen in reinen Fichten- und Fichten-Tannenbeständen des schweizerischen Mittellandes. Heute bestehen solche Objekte in den Gemeindewaldungen von Ölten, Zofingen, St. Gallen. Chanéaz und Neuendorf (vgl. Tabellen 1 und 2). Zu Beginn dieser Versuche lag eine fast unübersehbare Zahl von Publikationen über Aufastung vor, in denen diese Maßnahme aber die widersprechendsten Beurteilungen erfuhr. Erst die verdienstvollen Schriften von Mayer-Wegel in (48, 49) haben in diesem Wirrwarr Ordnung gebracht und den Grundstein für eine zielbewußte und erfolgreiche Aufastung geschaffen. Eine der strittigsten Fragen war und blieb bis heute die, ob man sich auf reine Dürrastung beschränken müsse, oder ob auch eine mäßige Grünastung, ohne Schaden für Holz und Bestand, zulässig sei. In unseren jüngeren Astungsversuchen wurde diesem Punkt große Beachtung geschenkt und neben einer Vergleichsfläche ohne jegliche Astung, sowie einer Fläche mit reiner Trockenastung, jeweilen auch eine solche mit Grünastung angelegt. Um eine klare Trennung dieser beiden Astungsarten zu gewährleisten, wurde angeordnet, daß bei der Dürrastung stets 2 dürre Astquirle stehen zu lassen seien. Bei der Grünastung dagegen kommen zur Astung sämtlicher Trockenäste noch der Quirl beim Kronenansatz, mit den ersten, wenigstens teilweise noch grün benadelten Aesten, sowie der nächstoberste grüne Quirl hinzu. Dieser Eingriff wurde als «schwache Grünastung» bezeichnet, im Gegensatz zu der nur in Chaneaz versuchsweise ausgeführten «starken Grünastung», bei der insgesamt vier grüne Astquirle entfernt wurden. Eine Dürrastung bis zum Kronenansatz, wie sie für die Praxis in Frage kommt, würde also in der Mitte zwischen Dürrastung und schwacher Grünastung im Sinne des Versuches liegen.
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