- Standardsignatur1265
- TitelÜber die Verwertbarkeit des Bodenwassers durch die Pflanze
- Verfasser
- ErscheinungsortBirmensdorf
- Verlag
- Erscheinungsjahr1953
- SeitenS. 17-37
- Illustrationen2 Abb., 7 Tab., 30 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200157720
- Quelle
- Abstract1. In vorliegender Arbeit wird gezeigt, wie das Wasser im ungesättigten Boden je nach Feuchtigkeitsgehalt durch verschieden große Kräfte fs-tgehalten wird. Die Pflanze ist nicht imstande, alles Wasser aufzunehmen, das ein Boden festhalten kann. 2. Für die Wasserversorgung der Pflanzen gibt es im Boden zwei aufschlußreiche Grenzwerte: Die sog. Feldkapazität (FC) und der sog. permanente Welkepunkt (PWP). 3. Der Wassergehalt zwischen Feldkapazität (FC) unti permanentem Welkepunkt (PWP) ist das sog. verwertbare Wasser (Wv) eines Bodens. Wv = FC - PWP (meistens ausgedrückt in g HOH/ 100 g Bo). 4. Im wasserungesättigten Boden wird das Wasser durch bestimmte Kräfte festgehalten, Je trockener ein Boden ist, um so größer ist die Kraft, mit der das sich noch im Boden befindliche Wasser festgehalten wird. Die Kräfte werden als Unterdrucke (Saugdrucke) bezeichnet und variieren je nach Feuchtigkeitsgehalt des Bodens sehr. Sie steigen vom Werte äquivalent einer Druckkraft von +/- 0 cm Wassersäule bei gesättigtem Boden auf 6 000 000 cm Wassersäule oder 6000 atm bei ofentrockenem Boden. Will man deshalb aus einem nichtgesättigten Boden Wasser herausnehmen, so muß, je nach dem Feuchtigkeitsgehalt, eine Kraft äquivalent dem Drucke von einigen cm Wassersäule bis zu 6000000 cm Wassersäule (6000 atm) angewendet werden. Trägt man die Werte der Beziehung, Wassergehalt/Wasserbindung eines Bodens vom wassergesättigten bis zum ofentrockenen Zustand in ein Koordinatensystem ein. so erhält man die sog. Entwässerungs- oder Sorptionskurve eines Bodens. Für jeden Boden hat die Entwässerungskurve einen charakteristischen Verlauf. 5. Es zeigt sich, daß bei Feldkapazität das Wasser mit einer Kraft äquivalent einer Druckkraft von 345 cm Wassersäule oder ca. ^/s atm festgehalten wird; beim permanenten Welkepunkt mit einer Kraft äquivalent einer Druckkraft von 15 000 bis 10000 cm Wassersäule oder 15—16 atm. Soweit die Versuche gediehen sind, bleiben beide Werte für alle Böden ungefähr konstant. Sie sind unabhängig von der Pflanze. 6. Zwischen Unterdruck, mit dem das Wasser im Boden gebunden ist, und Porendurchmesser besteht eine einfache Beziehung. In groben Poren ist das Wasser mit kleinen Unterdrucken, in feinen Poren dagegen mit großen Unterdrucken festgehalten. 7. Die Pflanze kann aus einem Boden praktisch nur Wasser aufnehmen, das mit einer Kraft, äquivalent einem Drucke von maximal 15—16 atm festgehalten wird. Starker gebundenes Wasser bleibt für die Pflanze nicht verwertbar. 8. Werden gravimetrische Wassergehaltsbestimmungen nicht auf die Kräfte bezogen, mit denen das Wasser im Boden festgehalten wird, so sagen sie nichts darüber aus, ob die bestimmte Wassermenge für die Pflanze verwertbar ist oder nicht.. 9. Die energetische Untersuchung des Wasserhaushaltes in Waldböden hat ihre praktische forstliche Bedeutung: Vor allem kann in Entwässerungsgebieten der Einfluß verschiedener Grabensysteme und Baumarten auf die Veränderung des Wassergebaltes, der Porengrößenverteilung und der Dichte des Waldbodens untersucht werden. Für venäßte Waldböden des Rißmoränegebietes, wie auch für Auenwaldböden (Pappelzucht) gelten analoge Ueberiegungen.
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