- Standardsignatur1265
- TitelDas "Arbeiten" imprägnierter Leitungsmasten
- Verfasser
- ErscheinungsortBirmensdorf
- Verlag
- Erscheinungsjahr1953
- SeitenS. 177-188
- Illustrationen3 Abb., 6 Tab., 17 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200157708
- Quelle
- Abstract1. In der Schweiz werden hauptsächlich Fichten- und Tannenmasten für Schwach- und Starkstromleitungen verwendet. 2. Diese Masten sind bis jetzt fast ausschließlich nach dem Saftverdrängungsverfahren von Boucherie imprägniert worden, wodurch das natürliche «Arbeiten» des Holzes kaum beeinflußt wird. 3. Wie der Verfasser schon 1941 zeigen konnte, drehen die Fasern junger Fichten und Tannen in der ersten Jugend fast ausnahmslos nach links, drehen dann mit zunehmender Stärke des Stammes meistens in die Lotrechte auf und endlich nach rechts hinüber. Bei Leitungsmasten von 18—26 cm Durchmesser in Brusthöhe drehen etwa 1/3 der Zahl noch nach links, etwa 1/3 sind äußerlich geradfaserig, und beim letzten Drittel der Stangen sind die Fasern äußerlich schon nach rechts gerichtet. 4. Trocknen die Masten nach der Imprägnierung aus, so beginnen sie zu «arbeiten», d. h. sie verdrehen sich je nach dem Feuchtigkeitsgehalt, wobei Sinn und Größe der Torsion verschieden sind, je nach dem äußeren Faserverlauf des Holzes. 5. Am stärksten können sich Masten verdrehen mit durch und durch, also auch äußerlich, links gerichteten Fasern, auf 10 m Mastlänge schon im offenen Stapel bis 17^0 und bis 50^0 bei gestellten Masten ohne eingebaute Leitung. Viel geringere Torsionsbewegungen weisen Masten mit äußerlich lotrechten oder nach rechts gerichteten Fasern auf, weil sich in solchen Masten innere und äußere Fasern teilweise versperren. 6. Beim Austrocknen werden links und stark rechts gedrehte Masten zu-, beim Naßwerden wieder teilweise aufgedreht, wobei äußerHch lin'cs gedrehte Masten sich in umgekehrtem Sinn verdrehen wie stark rechts gedrehte. Bei Masten mit äußerlich lotrechten oder schwach rechts gerichteten Fasern läßt sich die Torsionsrichtung nicht voraussagen, weil die Wirkung der innen nach hnks, außen lotrecht oder schwach nach rechts gerichteten Fasern sich schwer berechnen läßt, besonders da ja auch der Wassergehalt innen und außen verschieden sein kann. 7. Masten mit starker Linksdrehung arbeiten so stark, daß sie nur mit Vorsicht in Leitungen eingebaut werden dürfen. 8. Da nach dem Saftverdrängungsverfahren nur Masten in der Rinde imprägniert werden können, so läßt sich die äußerliche Faserstellung in den meisten Fällen erst nach dem Imprägnieren und Schälen feststellen. Starke Linksdreher können also nicht schon im Wald ausgeschieden werden. 9. Die Masten konnten im vorliegenden Versuch ihre «Untugenden» viel freier ausleben als Masten, die in eine Leitung eingebaut sind, bei denen die schweren oder Straffgespannten Drähte das «Arbeiten» teilweise oder ganz verhindern.
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