- Standardsignatur1265
- TitelBeitrag zur Kenntnis von Tonmineralien einiger schweizerischer Böden
- Verfasser
- ErscheinungsortBirmensdorf
- Verlag
- Erscheinungsjahr1954
- SeitenS. 62-132
- Illustrationen31 Abb., 18 Tab., 261 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200157704
- Quelle
- AbstractTonproben einiger schweizerischer Böden sind nach verschiedenen Methoden untersucht worden. Gewisse Verfahren der Tonisolierung wirkten sich nachteilig auf die Differentialthermoanalyse aus. So ergaben Proben, die mit NH4OH dispergiert worden sind, störende exotherme Ausschläge bei .350° C. Durch mehrstündige Behandlung von Kaolinit und Montmorillonit mit 30-prozentigem H2O2, wurden die typischen Ausschläge um mehr als die Hälfte verringert. Dies dürfte mit einer Zerstörung des Tongitters zusammenhängen. Nach der Differentialthermoanalyse, der Röntgenanalyse, den Aufnahmen im Elektronenmikroskop und der Färbbarkeit mit Benzidin lassen sich die untersuchten Tonproben in folgende sechs Gruppen einteilen: 1. mit vorwiegend lllit, 2. mit vorwiegend lllit und wenig Kaolinit, 3. mit vorwiegend Illit und wenig Montmorillonit, 4. mit «Mischgittermineralien», 5. mit vorwiegend Kaolinit. 6. mit Antigorit und Chrysotilasbest. Die Tonproben der verschiedenen Gruppen sind in der Wasseraufnahmefähigkeit und im plastischen Verhalten voneinander verschieden. Nach der Kationenaustauschkapazität konnte nicht auf das Vorkommen eines bestimmten Tonminerals geschlossen werden. Unbedeutend ist ferner der Wassergehaltsunterschied der Tonproben am permanenten Welkepunkl. Illit ist in schweizerischen Böden stark verbreitet, was auch aus verschiedenen sedimentpetrographischen Arbeiten geschlossen werden kann. Reiner Montmorillonit konnte nicht gefunden werden. In den meisten Fällen ist er als Beidellit und Nontronit mit Illit gemischt. Übergänge zwischen Illit und Montmorillonit sind in Molasse- und Flyschproben festgestellt worden. Die Thermokurven lassen sich als Überlagerung von Illit- und Montmorillonitkurven darstellen. Mit Benzidin verhalten sich die Proben ähnlich wie Montmorillonit. Aus diesem Grunde werden diese Mineralien vorläufig als «Mischgittermineralien» bezeichnet. Kaolinit ist in größeren Mengen nur in einem alten Boden der Bohnerzformation und in kleinen Mengen mit Illit gemischt im Opalinuston nachgewiesen worden. Die Thermokurven von humiishaltigen Tonproben weisen auf die Verschiedenartigkeit der am Ton gebundenen organischen Substanz hin. Die Zersetzungstemperatur von Humus aus dem B-Horizont von Champex war wesentlich höher als bei Proben aus den Rißmoränenböden «Aspi» und «Färrach». Bei diesen konnte nur der Humus im Uberboden und nicht die organische Substanz in tieferen Bodenschichten alkalisch restlos extrahiert werden. Abschließend werden Folgerungen auf die Tonbildung und Tonverlagerung im Boden gezogen. Ferner werden die extremen Bodenverhältnisse im Flysch im Zusammenhang mit Ton allgemein besprochen.
- Schlagwörter
- Klassifikation
Hierarchie-Browser