- Standardsignatur1265
- TitelDie Problematik der Verwendung schwacher Rundholzsortimente in Europa (1961)
- Verfasser
- ErscheinungsortBirmensdorf
- Verlag
- Erscheinungsjahr1980
- SeitenS.447-459
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200157397
- Quelle
- AbstractDie Diskussionen in Genf können m. E. für die Länder mit freier Verkehrswirtschaft in den folgenden 6 Punkten zusammengefasst werden: 1. Eine einheitliche Definition des Begriffes "schwaches Rundholzsortiment" ist weder zweckmäßig noch erwünscht. Zum Wesen dieses Sortimentes gehört neben großer Oberfläche pro Einheit, hohem Rindenanteil, geringer Homigenität, kleinem Mengenanfall pro Fläche und hoer Arbeitsintensität bei Rüstung, Transport und Verarbeitung auch eine ungünstige Relation von Ertrag zu Aufwand. Die schlechten betriebswirtschaftlichen Vorraussetzungen bei Angebot und Nachfrage führten zu einer Senkung des Marktpreises, so dass dieses Sortiment heute zu einem "Sorgenkind" für die Waldwirtschaft geworden ist. 2. Betriebsform und Intensität der Pflegemaßnahmen bedingen, vom Waldeigentümer aus gesehen, eine mehr oder weniger elastische Preiskalkulation. Dort, wo die schwachen Sortimente einziges Produkt darstellen (z.B. Niederwald oder Buschwald) müssen alle Kosten durch den Marktpreis kompensiert werden; bei Pflegemaßnahmen im Hochwald wird man u.U. mit der Deckung der direkten Kosten zufrieden sein können, und bei der Fällung von Altholz, wo dünnes Material als Kuppelprodukt anfällt, kann die Restkalkulation angewendet werden. 3. Die bisherige industrielle Verarbeitung von schwachen Rundholzsortimenten zeigte, dass die Fabriken nach einer gewissen Einlaufzeit bereit sind, für ds Rohmaterial Preiserhöhungen zuzugestehen. Da die Forstbetriebe selbt keine Forschugnskosten aufweisen, bestünde die Möglichkeit, in Gebieten, wo eine industrielle Produktion erst noch aufgebaut werden muss, das düne Material bewusst zu Preisen abzugeben, die heute unter den Marktpreisen für Brennholz liegen. Die Holzindustrie wird zufolge der schlechten betriebswirtschaftlichen Eigenschaften Nadel- und Laubhölzer von 4-10 cm Durchmesser nur dann verwertet, wenn dieser Rohstoff unbedingt gebraucht werden muss. Es ist anzunehmen, dass die Nachfrage nach Produkten, die aus den schwachen Rundholzsortimenten hergestellt werden, stark ansteigen wird und bei Erweiterung der Produktion von Halbzellstoff, Zellulose und Platten auch Laubholz schwächerer Dimensionen industriell verarbeitet werdenmuss. Trotzdem ist darauf hinzuweisen. dass der Industrie neben den dünnen Sortimenten aus dem Walde auc noch andere Rohstoffquellen zur Verfügung stehen. 5. Andererseits ist aber nicht anzunehmen, dass die Industrien hohe Preise für diese dünne Rundholzsortimente auslegen können. Deshalb müssen die Waldeigentümer versuchen, die Selbstkosten zu senken, mindesten abder deren Anstieg zu verhindern. Ob dies auch durch die Einführung von Maschinen im Walde geschehen kann, muss in jedem Betrieb einzeln untersucht werden. Immerhin darf nicht vergessen werden, dass der Arbeiterausbildung und der Entwicklung von rationell arbeitenden Handwerkzeugen auch in diesem Zusammenhange große Bedeutung zukommt und dass die rationelle Verwertung dieser Rundholzsortimente durch den Ausbau eines guten Wegnetzes sehr erleichtert werden kann. 6. Trotzdem der Brennholzkonsum ständig zurückgeht, soll weiter um diesen Absatz geworben werden, da die industrielle Verwertung von allem im Walde prodizierten Brennholz kaum möglich sein wird. Beispiele aus der Gegenwart zeigen, dass dem Rückgang des Brennholzabsatzes teilweise mit Erfolg entgegengearbeitet werden kann.
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