- Standardsignatur1265
- TitelProbleme der Rundholz-Preisstabilisierung (1948)
- Verfasser
- ErscheinungsortBirmensdorf
- Verlag
- Erscheinungsjahr1980
- SeitenS.187-200
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200157359
- Quelle
- Abstract1. Jeder Wirtschaftszweig erstrebt Preistabilität als Ausdruck einer konjukturlosen Wirtschaft. Der Waldwirtschaft ist am besten gedient mit einer Stabilisierung der Rundholzpreise, da hierdurch der Reinertrag pro fm Nutzungam ehesten in seiner Stetigkeit erhalten bleibt. In einer späteren freien Verkehrswirtschaft it aber nur eine relative Stabilisierung möglich; absolut könnte sie theoretisch erst in einer zentral gelenkten Wirtschaftsordnung verwirklicht werden. 2. Der Nutzholzpreis ergibt sich aus dem Spiel von Angebot und Nachfrage. hinter dem Angebot stehen in erster Linie die Produktionskosten, hinter der Nachfrage doe Wertschätzungen der Konsumenten, also der Säger, die sich ihrerseits nach den Erlösen und den Produktionskosten der Schnittwaren richten. 3. Eine relative Preisstabilisierung setzt voraus, dass a) die Produktionskosten bakkannt sind. Die heute in der Forstwirtschaft übliche Buchhaltung zeigt die Kostenstruktur nur ungenügend auf. Da die Verarbeitung des Zahlenmaterials alles Forstbetriebe unmöglich ist, kann man sich mit der Kostenanalyse der repräsentatifven Betriebe begnügen. Diesen sogenannten "branchenüblichen Durchschnitt" würde man durchd ei modifizierten Jahresabschlüsse der technisch bewirtschafteten Waldungen und der Staatswälder erhalten; b) dem Staate, falls von ihm preisstabilisierende Maßnahmen verlangt werden, die genaue Produktions- und Verwendungsstatistik bekannt ist. Durch eine Verwertung des in den Wirtschaftsplänen gesammelten Materials, durch Erweiterung der Forststatistik und durch Einführung einer Verbrauchstatistik erhält der Staat die Grundlagen für seine Stabilisierungspolitik. 4. Ein für die Jahre 1924 bis 1938 durchgeführter Vergleich von rundholzangebot und Rundholzpreis zeigt, dass das Nutzholz unabhängig vom Preis geschlagen wird. Der Waldeigentümer kann preisstabilisierend wirken, indem er seine Schläge, also das angebot, dem Marktpreis anzupassen versucht. Verfassung und Gesetz geben in normalen Zeiten dem Bund und den Kantonen kein Recht, dirch Dekretierung einer bestimmten Nutzungshöhe dem Waldeigentümer diese Anpassung vorzuschrieben. Staat sowie Verbände können ihren Einfluss nur eratend geltend machen. - Diese Anlegung von Ausgleichskassen knnte die Hiebsatzvariationen erleichtern (Dividenden-Stabilisierungsreserve). 5. Der Sägereibesitzer kann zur Stabilisierung nicht viel beitragen. Der Schnittwarenmarkt hängt in erster Linie vom Baumarkt ab; dieser charakterisiert allgemein die Konjunktur eines Landes und ist deshalb sehr labil. Eine Vorratsproduktion als Überbrückung von Preisextremen ist dem Säger nicht zumutbar. 6. Da Rundholzproduktion und -verbrauch örtlich variieren, können die kantonalen Poduzenten- und Verbraucherverbände preissstabilisierend wirken, indem sie für einen örtlichen Ausgleich von Angebot und Nachfrage in begrenztem Umfange im sinne einer Rundholzlenkung sorgen. Durch eine Verbandswerbung kann die NAchfrage etwas starrer gestaltet werden. Die Preisstabilisierungsaßnahmen des Staates beschränken sich in erster Linie auf den Außenhandel. Die vertragliche Bindung an bestehende Handelsverträge läßt aber in der Regel ein kurzfristiges Handeln nicht zu. Auf dem Binnenmarkt kann der Staat nur eingreifen, wenn der tatbestad des Art. 31 bis der BV zutrifft. Eine gut aufgebaute Marktforschung auf der Angebots- und Nachfrageseite kann insofern preisstabilisierend wirken, als dadurch die zukünftigen Maßnahmen besser vorbereitet werden können. Die hauptsächlichsten Maßnahme, die Stabilisierung des Baumarktes, hingegen ist nur in einer zentral geleiteten Wirtschaftsordnung möglich
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- Klassifikation732 (Geographische Preisgebiete)
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