- Standardsignatur2754
- TitelÜberlegungen zu Baumartenwahl und Verjüngungsverfahren bei fortschreitender Klimaänderung in Deutschland
- Verfasser
- ErscheinungsortAlfeld
- Verlag
- Erscheinungsjahr2009
- SeitenS. 67-75
- Illustrationen1 Abb., 3 Tab., 53 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200156604
- Quelle
- AbstractTrotz bedeutender Fortschritte bei den Klimaprognosen bestehen weiterhin große Unsicherheiten über Art und Ausmaß der fortschreitenden Klimaänderung. Insbesondere Häufigkeit und Intensität von Extremereignissen lassen sich kaum zuverlässig schätzen. Sicher erscheint nur, dass sich das Störungsregime der Wälder ändern wird. Unter diesen Voraussetzungen sind waldbauliche Konzepte, die das Resilienzpotenzial der Wälder stärken, von großer Bedeutung für die zukünftige Stabilität. Da keine Baumart an alle Störungsarten und -intensitäten gleich gut angepasst ist, sondern jede Baumart nur an ein bestimmtes, mehr oder weniger enges Störungsregime, wird empfohlen, die Anpassungsfähigkeit der Wälder durch Mischungen von Baumarten zu steigern, die an unterschiedliche Störungen angepasst sind. Wenn in einem Bestand z. B. Pionierbaumarten, mittel- und spätsukzessionale Baumarten gemischt sind, wird nach einer Störung mindestens ein Teil der Arten in der Lage sein, die Störungsflächen rasch wieder zu verjüngen und damit die Resilienz zu steigern. Dabei sollten auch gebietsfremde Arten (u. a. Douglasie und Roteiche) oder Provenienzen mit hohem Anpassungspotenzial verwendet werden. Um diese Mischungen etablieren zu können, müssen die Verjüngungsformen schon heute ein intensiveres störungsregime nachahmen. Nicht allein dunkle Wälder mit dichten Schirmschlägen oder einzelbaumweiser Zielstärkennutzung – wie heute in großem Umfang üblich – sind angemessen, sondern die Mischung mit lichtbedürftigen Arten erfordert zusätzlich auch hellere Verjüngungsformen wie größere Lücken, säume oder Kleinkahlschläge. Der angestrebten Vielfalt bei den Baumarten muss eine Vielfalt bei den Verjüngungsformen entsprechen. Die vorgeschlagenen Mischungen enthalten Baumarten von unterschiedlicher Konkurrenzstärke. Sie erfordern deshalb intensive Pflegeeingriffe, um konkurrenzschwache Baumarten zu erhalten. Außerdem lassen sich die zukünftigen Wuchsrelationen zwischen den Baumarten wegen der Umweltänderung gegenwärtig nicht einschätzen. um den Pflegeaufwand zu begrenzen, sollten gruppen-, horst- und flächenweise Mischungsformen eingesetzt werden. Insgesamt müssen die waldbaulichen Ziele und Methoden ständig an neue Erkenntnisse und Umweltbedingungen angepasst werden. Für diesen Prozess erscheint die Methode des adaptiven Managements besonders geeignet.
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