Kombination von Baum- und Bestandesinformationen aus unterschiedlichen Quellen zur Sturmschadensmodellierung bei Lothar

Trippstadt

2008

S. 150-164

3 Abb., 1 Tab., 24 Lit. Ang.

Artikel aus einem BuchUnselbständiges Werk

200156537

Das statistische Sturmschadensmodell für baden-württembergische BWI-Bäume von Schmidt wurden extern evaluiert und um bestandesweise Prädikatoren erweitert. Die externe Datengrundlage hierfür stammt aus den langfristigen waldwachstumskundlichen Versuchsflächen, die zusätzlich zur Einzelbauminformation auch über Bestandescharakteristika verfügen. Es wurden für die Versuchsflächeneinzelbäume Vorhersagen mit dem BWI-Modell berechnet, die dann zu bestandesweisen mittleren Vorhersagen zusammengefasst wurden. Der Vergleich mit den mittleren bestandesweisen realen Schadhäufigkeiten führte zur Erkenntnis, dass das BWI-Modell eine Überschätzung liefert, die zugrunde liegenden Hauptschadfaktoren jedoch sehr gut widerspiegeln. Die Überschätzung ist vermutlic der nicht-repräsentativen Verteilung der Versuchsflächen zuzuschreiben. Durch Anpassung eines linearen gemischten Modells auf die Abweichungen zwischen bestandesweisen logit-transformierten Schadschätzungen und realen Schadbeobachtungen ("working Residuer") konnte der Anteil der erklärten Varianz auf den rücktransformierten Datenebene von 15 auf 20% verbessert werden. Akkumulierte Durchforstungsmengen, ausgedrückt als Anteil an der Gesamtwuchsleistung, wies negativen Einfluss auf die Schadwahrscheinlichkeit auf, wohingegen die relative Durchforstungsstärke des vorletzten Eingriffs vor Lothar die Schadneigung erhöhte. Bestandesdichte- und standortskundliche Parameter lieferten keine signifikanten Erklärungsbeitrag. Der Varianzterm, der zur Berücksichtigung der räumlichen Klumpung der Felder und Versuchsflächen eingeführt werden musste, erhielt einen erheblichen Anteil der Streuung, weshalb weitere potentielle Prädikatoren auf dieser Ebene gesucht werden sollten. Die Ergebnisse werden diskutiert.