- Standardsignatur629
- TitelProblèmes de structure de l'économie suisse du bois et Marché Commun
- Verfasser
- ErscheinungsortZürich
- Verlag
- Erscheinungsjahr1972
- SeitenS. 775-786
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200156358
- Quelle
- AbstractDer Anschluss an den Gemeinsamen Markt bedeutet für die schweizerische Forst- und Holzwirtschaft vor allem grössere Konkurrenz auf dem heimischen Markt, wobei sich auf der betriebswirtschaftlichen Ebene zwei Fragen stellen: 1. Sind die einheimischen Unternehmen dieser erhöhten Konkurrenz gewachsen? 2. Welche Massnahmen müssten ergriffen werden, um dieselben gegebenenfalls konkurrenzfähig zu machen? Der mangel an statistischen Material lässt im Augenblick noch keine genaue Antwort auf die erste Frage zu. Hingegen ist es uns möglich, strukturelle betriebswirtschaftliche Faktoren und Massnahmen zu untersuchen, welche wesentlich dazu beitragen könnten, die Konkurrenzfähigkeit der einzelnen Unternehmen zu gewährleisten oder zu erhöhen. Es geht dabei letztlich um Fragen der Unternehmensführung. Trotz gewisser, durch die Natur und die Aufgaben der Forstwirtschaft bestimmter Vorbehalte müssen auch hier Massnahmen ergriffen werden, welche die Produktivität steigern und die Selbstkosten (SK) senken. Dies bedeutet aber Mechanisierung der Arbeit und Rationalisierung der Arbeitsmethoden wie auch eine genügende Ausnutzung derart geschaffener Maschinenkapazitäten. Um dabei zu genügend grossen Betriebs- bzw. Funktionseinheiten zu gelangen, sollten utner anderem Funktionsgemeinschaften in ihren verschiedenen Formen in Betracht gezogen werden. Der Staat könnte durch bestimmte Massnahmen diese Rationalisierung fördern. Im Bereich der Holzvermarktung geht es um eine Änderung der Verkaufsmethoden und um die Reorganisation der dafür bestimmten Verkaufsorgane. Ziel ist dabei eine gewisse Preisstabilität und Verkaufskontinuität durch gleichmässige Kapazitätsausnutzungen zu erreichen. Voraussetzung ist dabei eine koordinierte Planung beim Holzeinschlag und bei dessen Verwertung. Eine Verwirklichung böte sich heribei über preisindexierte mehrjährige Lieferverträge mit der Industrie oder mit Einkaufsgesellschaften an. Besonders betroffen werden in Zukunft unseres Erachtens die bisher mehr oder weniger durch die Zollschranken geschützten Zellulose- und Papierhersteller sowie ganz speziell die Plattenindustrie, falls nicht die entsprechenden betriebsinternen Rationalisierungsmassnahmen durchgeführt werden. Genannt seien hier nur Verminderung der SK durch Rationalisierung des Produktionsapparates; verbesserte Lieferbedingungen bei Rohmaterial; Sortimentsbereinigungen bzw. Diversifikation; optimale Betriebsgrösse durch Konzentration, Zusammenschlüsse bzw. Kooperation; Verbesserung der Führungs- und Managementmethoden usw. Auch im Bereich der Sägereien gelten mit Einschränkungen die eben angeführten Gesichtspunkte: Eine zweckmässige Konzentration würde sicherlich zu einer Verminderung der SK beitragen. Letztlich muss darauf hingewiesen werden, dass es nicht nur um eine Verbesserung der Technischen und wirtschaftlichen Strukturen im Bereich der Forst- und Holzwirtschaft geht. Für den Erfolg entscheidend sind auch die hierbei angewandten Managementmethoden. Es geht dabei vor allem um die Festlegung lang-, mittel- und kurzfristiger Ziele sowie um einen ständigen Regel- und Kontrollmechanismus innerhalb des Betriebsablaufes unter Anwendung des "management by exception". Für die Unternehmensplanung wie auch für die Überwachung und Analyse der SK ist nun eine ausgebaute Betriebsbuchhaltung unabdingbar. Hierzu gehören unter anderem: - Feststellung und Entwicklung der Kosten von Faktorkombinationen, - deren Vergleich mit vorkalkulierten Kosten und die Berechnung und Analyse von Abweichungen, - etwaige Gewinnschwellenberechnungen usw. All diese Neuerungen können jedoch nur dann ihre volle Wirkung zeigen, wenn die jeweiligen Untnehmer und Arbeitnehmer diesen Methoden aufgeschlossen gegenüberstehen und sich gleichzeitig davon überzeugt zeigen, dass zumindest langfristig solche Führungsinstrumente notwendig sind, um dem jeweiligen Unternehmen seine Marktstellung zu sichern und sein unternehmerisches Überleben zu garantieren. Nutzen wird die "Galgenfrist", welche uns der Gemeinsame Markt anbietet. Dazu bedarf es gemeinsamer koordinierter Anstrengungen und auch Opfer aller Beteiligter, um den Kampf auf dem grossen, freien Markt von morgen vorzubereiten!
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