- Standardsignatur629
- TitelDynamique et conditions d'équilibre de peuplements jardinés sur les stations de la hêtraie à sapin
- Verfasser
- ErscheinungsortZürich
- Verlag
- Erscheinungsjahr1975
- SeitenS. 637-671
- Illustrationen8 Abb., 5 Tab., 27 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200155673
- Quelle
- AbstractDie vorliegende Arbeit versucht die Bedingungen zu ermitteln, unter denen sich das strukturelle Gleichgewicht von Plenterbeständen einstellen kann; ferner werden die Folgen erörtert, die sich daraus hinsichtlich Produktion (Zuwachs) ergeben. Die Untersuchungen beziehen sich auf jurassische Plenterwälder der mittleren Bergstufe, die auf frischen Standorten des Tannen-Buchenwaldes mit Waldschwingel stocken. Unter Gleichgewicht ist in dieser Arbeit eine Stammzahlverteilung auf die Durchmesserstufen zu verstehen, die unter Einfluss von Zuwachs und Nutzung im Laufe der Zeit konstant bleibt. Die Bestimmung des Gleichgewichtszustandes erfordert also gute Kenntnisse der Wachstumsbedingungen und der waldbaulichen Eingriffe der Plenterung. In einem ersten Abschnitt der Arbeit werden die grundsätzlichen Aspekte von Wachstum und Eingriff aufgrund von Wirtschaftsplandaten erörtert, die während 70 Jahren Kontrollmethode erhoben wurden. Zur Beschreibung der Wachstumsgeschwindigkeit verwenden wir die Auswuchsrate, die für jede Durchmesserstufe den Anteil der Stämme angibt, die während einer Periode (in unserem Fall von 10 Jahren) in die nächsthöhere Stufe wachsen; sie entspricht praktisch dem Durchmesserzuwachs. Es zeigt sich, dass die so berechnete Wachstumsgeschwindigkeit je nach den Witterungsbedingungen in den entsprechenden Wuchsperioden stark variiert, und zwar desto stärker, je grösser die Durchmesser sind. Auf den Volumenzuwachs umgerechnet, entspricht diese Streuung 35 % des Mittelwertes. Sodann steht der Einfluss der Bestandesdichte auf die Wachstumsgeschwindigkeit zur Diskussion; dabei kann bei Bäumen mit Durchmessern von 45 bis 70 cem eine gesicherte Korrelation zwischen dem Wachstum und der Dichte festgestellt werden, die für jede Durchmesserstufe mit der Grundfläche der Bäume dieser und der darüberliegenden Stufen erfasst ist. Schwächere Bäume sind von der Bestandesdichte wenig beeinflusst, während bei stärkeren das Wachstum von der Dichte unabhängig ist. Ferner wird die Bedeutung des Einwuchses erörtert; diese Größe, welche für die Wachstumsgeschwindigkeit der Stämme unterhalb der Kluppierungsschwelle kennzeichnend ist, ist funktionell abhängig vom Vorrat der Bestände. Um den waldbaulichen Eingriff der Plenterung zu kennzeichnen, werden die Schlaganzeichnungen der fünf Betriebsleiter analysiert, die von 1900 bis 1971 die untersuchten Bestände bewirtschafteten. Die Eingriffsstärke ist je Wirtschaftsperiode als Stammzahlentnahmeprozent für jede Durchmesserstufe aufgedrückt. So können die Unterschiede zwischen den persönlichen Auffassungen von der Plenterung dieser fünf Betriebsleiter erfasst werden. Unterschiede ergeben sich bei den kleinen Durchmessern, in denen die Auslese stattfindet, und im Starkholz, wo die Konzeptionen der Endnutzungsgrössen voneinander abweichen, während die Vorgehen bezüglich der Durchmesser von 36 bis 65 cm gut übereinstimmen. Die Kenntnis der Wachstumsbedingungen und der waldbaulichen Massnahmen versetzt uns in die Lage, ein Modell zu rechnen, das die Stammzahlverteilung nach Durchmesserstufen im Gleichgewichtszustand wiedergibt. Damit die Stammzahlverteilung als Ergebnis von Wachstum und Eingriffen studiert werden kann, berücksichtigt das Modell die Beziehungen zwischen Vorrat und Einwuchs sowie Wachstumsgeschwindigkeit und Bestandesdichte; es erlaubt ferner, die bekannte oder geschätzte Stärke des Eingriffs in die Rechnung einzubeziehen. Es zeigt sich, dass auf einem gegebenen Standort für jede Eingriffsstärke ein Gleichgewichtszustand besteht. Mit Hilfe des Modells werden für verschiedene Varianten der Plenterung die strukturellen Bedingungen und der notwendige Einwuchs sowie der entsprechende Zuwachs für Gleichgewichtszustand berechnet. Dabei stellt sich heraus, dass der Gleichgewichtszustand mit desto kleineren Vorrat errechnet wird, je stärker die Plenterung zwecks Auslese in den mittleren und kleinen Durchmessern eingreift. Diesen gerechneten Gleichgewichtszuständen für verschiedene Stärken der Eingriffe entsprechen kleine Unterschiede im Volumenzuwachs: Er variiert innerhalb eines sehr grossen Bereiches des Vorrats (280 bis 440 m3/ha) um nur 7 %. Die Erhöhung des Produktionskapitals wird also in weitem Rahmen durch die Abnahme der Wachstumsgeschwindigkeit kompensiert, die eine Folge der zunehmenden Bestandesdichte ist. Immerhin bewirkt ein schwacher Eingriff die Einstellung des Gleichgewichtes auf ein höheres Vorratsniveau und dementsprechend eine etwas grössere Massenproduktion. Eine zweite Berechnung erfasst die Beziehung zwischen den Dimensionen des produzierten Holzes und dem Zuwachs der Bestände im Gleichgewicht. Je grösser der zu produzierende Maximaldurchmeser, desto grösser der Vorrat, bei dem sich der Gleichgewichtszustand einstellt. Im Gegensatz zur ersten Berechnung entspricht hier eine Erhöhung des Vorrates eine leichte Abnahme des Zuwachses. Die Resultate zeigen die wichtige Rolle, welche der Einwuchs bei der Bestimmung des Gleichgewichtszustandes, bei der Kontrolle seiner Erhaltung und bei der Holzproduktion spielt. Daraus ist für die Behandlung von Überführungsbeständen, die sich noch nicht im Gleichgewicht befinden, zu schliessen, dass die waldbauliche Behandlung auf den vorhandenen Einwuchs Rücksicht zu nehmen hat - nicht umgekehrt! Vom Einwuchs wird die Stärke der Plenterdurchforstung bestimmt.
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