- Standardsignatur14239
- TitelZur Geologie und Hydrodynamik im südlichen Wiener Becken und seiner Randzone
- Verfasser
- ErscheinungsortWien
- Verlag
- Erscheinungsjahr1983
- SeitenS. 27-68
- Illustrationen8 Taf., zahlr. Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200153844
- Quelle
- AbstractDer derzeitige, auf Bohrungen, Geländeergebnissen und geophysikalischen Untersuchungen fußende Stand der Kenntnisse über die Geologie des südlichen Wiener Beckens und seiner Randzone erlaubt eine zusammenfassende Darstellung des Bestandes und der Lagerung der alpinen Bauelemente. Es wird versucht, deren Tiefgang und jenen ihrer subalpinen Unterlagerung abzuschätzen. Desgleichen wird die Abfolge und bruchtektonische Verformung der neogenen Beckenfüllung skizziert, wobei eine Projektion der Bruchsysteme in die Tiefe erfolgt. Aus der Analyse der Porositäts- und Abdichtungsverteilung der Gesteinszonen werden Einzugsbereiche und mögliche Wegsamkeiten für die Tiefenwässer ermittelt. Schließlich wird eine Untersuchung von Temperatur- und Druckverhältnissen sowie der chemischen Zusammensetzung von Wässern in ausgewählten Bohrungen vorgenommen. Aus all diesen Betrachtungen geht eine Gliederung der hydrologischen Systeme in mehr hydrostatische und mehr hydrodynamische hervor. Erstere herrschen im Zentralen Wiener Becken und besitzen ein von Oberflächenwässern unberührtes salines Regime mit stabilen Temperaturverhältnissen, letztere sind an die Ränder des Wiener Beckens gebunden und stehen mit denselben in hydrologischer Verbindung. Es ergeben sich Fließmechanismen in der Weise, daß vom obertägigen porösen Alpenanteil kalte Oberflächenwässer in Richtung Wiener Becken absinken. Flysch, dichte Anteile der Kalkalpen und Grauwackenzone lenken als Dichtebarrieren den Kaltwasserstrom der mittleren und höheren Kalkalpendecken in Richtung Leopoldsdorf er Bruch, wobei die Wässer in größere Tiefen gelangen und erwärmt und mineralisiert werden. Entlang des abdichtenden Leopoldsdorfer Bruchsystems mit seiner Sprunghöhe von mehr als 4000 m steigen sie schräg westwärts auf und streben höhere Positionen des Beckenuntergrundes und neogener Speicher an. Dabei gelangen sie zurück bis zum Beckenrand, wo sie bereits wieder von östlich absinkenden Kaltwässern unterströmt werden. Ein ähnlicher Mechanismus könnte am Ostrand des Wiener Beckens innerhalb der zentralalpinkarpatischen Speichergesteine vorliegen. Es werden schließlich Folgerungen hinsichtlich der Möglichkeiten einer Nutzanwendung der Untergrundwässer im südlichen Wiener Becken gezogen.
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