- Standardsignatur629
- TitelGrundzüge der schweizerischen Waldbaulehre
- Verfasser
- ErscheinungsortZürich
- Verlag
- Erscheinungsjahr1979
- SeitenS. 678-722
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200153412
- Quelle
- AbstractDie Anfänge grundlegender waldbaulicher Auffassungen reichten in der Schweiz weit vor die Gründung der ersten ausländischen Lehrstätten zurück. Erst im Jahre 1855 erhielt die Schweiz mit der Gründung der Eidgenössischen Technischen Hochschule eine eigene forstliche Lehranstalt. Der 1897 zum Waldprofessor gewählte A. Engler legte, beeinflusst durch die Ideen Karl Gayers, den Grundstein zu einer spezifisch schweizerischen Waldbaulehre. Die Weiterentwicklung dieser schweizerischen Waldbaulehre wurde durch die Arbeiten Ammons u.a. über den Plenterwald, die Arbeiten Schädelins auf dem Gebiete der Bestandeserziehung und den Aufschwung der Naturwissenschaften geprägt. Oberster Grundsatz der schweizerischen Waldbaulehre ist die Nachhaltigkeit. Das grundlegende Merkmal dieser Lehre ist die Freiheit von jedem Schema. Die lang Produktionsdauer verlang zwingend, dass den biologischen Faktoren gegenüber den kurzfristig-wirtschaftlichen eine Vorrangstellung eingeräumt wird. Die wesentlichsten Grundlagen der schweizerischen Waldbaulehre sind die Kenntnisse der Ökologie des Urwaldes und der natürlichen Waldgesellschaften. Voraussetzung, um nachhaltig eine höchste Werterzeugung zu sichern, ist eine naturgemässe Grundbestockung. Der anteil standortstauglicher Gastbaumarten ist nur solange zu verantworten, als das biocoenotische Gleichgewicht erhalten bleibt. Die Bevorzugung einer naturgemässen Bestockung führt im allgemeinen zum gemischten Bestand. Diese Verallgemeinerung trifft jedoch dort nicht zu, wo die Standortsbedingungen zur natürlichen Bildugn reiner Bestände führen. Die zentrale Aufgabe des Waldbaues bildet die Bestandeserziehung im Sinne Schädelins, Ziel der Bestandeserziehung ist es, die in der individuellen Natur der Bäume gegebenen wertvollen Anlagen zu entfalten, die unerwünschten zurückzudämmen. Grundlegend für die Verjünungstechnik sind die Kenntnisse der natürlichen Sukzession im Urwald. Die von Fall zu Fall freigewählte Hiebsart zur Bestandesverjüngung bildet bloss ein Bindeglied im Erziehungsbetrieb und führt je nachdem, ob dabei das Plenterprinzip oder die räumliche Ordnung im Vordergrund stehen, zur Plenterung oder dem schweizerischen Femelschlagbetrieb. Der Plenterung liegt das Streben nach einem ununterbrochenen Gleichgewichtszustand nachhaltig höchster Wertleistung zugrunde. Kennzeichnend für den Plenterwald ist das Fehlen jeder räumlichen Ordnung. Massnahme der Plenterung ist der Plenterbetrieb, der die Veredelungsauslese, die Bestandesausformung, die Ernte und die Betandesverjüngung umfasst.
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